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Bernhard Godbarsen

Florida - Uruguay

von Johannes Godbarsen

 

„Es ist schön mal wieder in der Heimat zu sein, aber ich gehe auch gerne wieder nach Hause“ sagt der Iffezheimer Pallottinerpater Bernhard Godbarsen. Sein zu Hause ist seit mehr als 30 Jahren das kleine südamerikanische Uruguay. Dort ist Padre Bernardo, wie ihn die Einheimischen nennen, Pfarrer in der Provinzstadt Florida. Neben der Kirche zum Hl. Josef gibt es für ihn und einen Kaplan noch weitere 7 Kapellen im Umkreis von 30 km zu betreuen. An hohen Festtagen wie Weihnachten und Ostern kommt der Iffezheimer Pater schon mal auf 4 Messen am Tag. Schwerpunkt seiner Arbeit sind neben der Seelsorge in der Gemeinde vor allem die Ausbildung von Katecheten und die Arbeit mit dem Kolpingwerk Uruguay, dessen Generalpräses er ist. 5 Jahre lang stand er auch dem südamerikanischen Kolpingwerk als Generalpräses zur Verfügung. Da diese Aufgabe jedoch zu zeitaufwendig wurde, hat er sie abgegeben. In der Diozöse Florida fungiert der Pater als Generalvikar und Seelsorgsamtsleiter. Für seine Verdienste um die Diozöse erhielt er vor 3 Jahren den Titel eines Monsignore. Da er besonders mit den Menschen verbunden ist und die Arbeit an der Basis liebt, sind solche Auszeichnungen für ihn nicht wichtig. Und an der Basis gibt es viel zu tun in Uruguay. Die Situation der einfachen Bevölkerung, besonders auf dem Lande ist alles andere als rosig. Die Wirtschaftskrise 2001 in Argentinien hat auch das kleine Nachbarland Uruguay in Mitleidenschaft gezogen. Wirtschaftliche Schwierigkeiten führten zum Verlust tausender von Arbeitsplätzen, zur Schließung von Banken und zum Niedergang des im Vergleich zu Deutschland niedrigeren Sozialsystems. Viele Menschen, vor allem die Kinder, leiden heute noch an den Folgen. Oft können Eltern ihren Kindern nicht einmal ein regelmäßiges Essen bieten. Hier hilft die Pfarrgemeinde in Zusammenarbeit mit der Stadt und vielen ehrenamtlichen Helfern. Täglich werden an 3 Sozialzentren der Pfarrei ca. 500 Kinder zwischen 5 und 15 mit dem Nötigsten versorgt. Außerdem sorgt sich der Geistliche besonders um die Jugend.

So unterstützt er Kleinprojekte, um Arbeitsplätze zu schaffen, fördert sie mit Kursen und Schulungen und bemüht sich um ihre Integration in den Arbeitsmarkt. Da diese Aktionen die finanziellen Möglichkeiten weit übersteigen, setzt Pater Bernhard auf Hilfe aus der Heimat. Und die findet er auch. „Viele Menschen aus Iffezheim unterstützen meine Arbeit in Uruguay, direkt und indirekt. All diesen gebührt mein Dank und meine Hochachtung, denn es ist heute nicht mehr selbstverständlich Almosen zu geben.“ Besonders erfreut ist der 60- jährige neben der Zuwendung durch die Iffezheimer Pfarrgemeinde auch über die Unterstützung durch Iffezheimer Vereine. Immer wieder erhält er große Teile aus den Garderobenerlösen bei Veranstaltungen in der Festhalle. Besondere Erlebnisse in seinem Heimaturlaub waren die Treffen mit den Klassenkameraden des Jahrgang 1943-44. „ Einen solchen Zusammenhalt und eine derartige Freundschaft über eine Entfernung von mehr als 10.000 Kilometer baut mich immer wieder auf und hilft mir bei meiner täglichen Arbeit als Seelsorger“, so Pater Bernhard. Frühestens in 3 Jahren wird er seiner Heimat wieder einen Besuch abstatten.

 
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