Der Haushalt
Im Gegensatz zu früheren Jahren, als
der Haushaltsplan Seite für Seite durchgeblättert wurde und die
Räte ihre Fragen stellten, geht es unter Bürgermeister Schmid
schneller. Im Vorfeld gaben die Fraktionen ihre Fragen schriftlich
ein. Diese wurden vor der Sitzung schriftlich beantwortet. In der
Sitzung wurde dann nur noch auf diese Fragen eingegangen und noch
bestehende Unklarheiten beseitigt.
Die interne Verrechnung war Gegenstand
zahlreicher Nachfragen seitens der Fraktionen der CDU und der Freien
Wähler Gemeinschaft (FWG). Hier kam es im aktuellen Haushaltsplan zu
starken Abweichungen gegenüber den Vorjahren. Kämmerer Martin Gula
begründete dies mit neuen Verteilerschlüsseln. Am Ende stehe aber
immer die Null unter den verrechneten Leistungen.
Für die Bürger werden sich im neuen
Haushaltsjahr ein paar Dinge ändern. So werden die Gebühren für
die Gemeindebibliothek steigen. Für das Trinkwasser wird der Bürger
künftig tiefer in die Tasche greifen müssen. Zum einen stieg der
Anteil des von PFAS gereinigten Wasser auf 78%, zum anderen werden
höhere Kosten für die Reinigung erwartet.
Einen zu niedrigen Ansatz fand die
FWG-Fraktion bei der Sanierung des Pavillons der Grundschule im
Haushaltsplan. Die Verwaltung mahnte hierzu eine
Grundsatzentscheidung des Rates an. Soll das Gebäude künftig nur
Vereins- oder nur Schulzwecken dienen? Werden die künftigen Nutzer
an den Sanierungkosten beteiligt werden?
Die konkreten Sanierungsmaßnahmen auf
der Galopprennbahn werden in einer künftigen Sitzung des Rates
beschlossen werden. Im Haushalt stehen dafür 600 000 Euro zur
Verfügung. 350 000 Euro hiervon werden von der Stadt Baden – Baden
und dem Landkreis Rastatt beigesteuert, erläuterte die Verwaltung
auf Rückfrage der FWG.
Die SPD – Fraktion hinterfragte die
Kosten für die Aufstellung der Sirenen. Die vorliegende detaillierte
Planung enthalte alle notwendigen Standorte, erläuterte die
Verwaltung. Dabei sei auch das Industriegebiet mit berücksichtigt.
Die FWG - Fraktion wies auf die
fehlenden Mittel für die Sanierung der Geothermieanlage für die
Turnhalle der Maria-Gress-Schule (MGS) hin. Hierzu führte
Bürgermeister Schmid aus, dass die Anlage nicht mehr reparierbar
sei. „Niemand traut sich an die Anlage!“ Von der Planung bis zur
Errichtung sei die Anlage Murks. Aktuell sei kein Rückbau der Anlage
notwendig.
Zum Thema Turnhalle der MGS fragte die
SPD nach, ob bei der anstehenden Dachsanierung bereits die Aufrüstung
des Daches mit einer PV – Anlage mit berücksichtigt werde. Nach
dem Gerichtsurteil stehe der Gemeinde lediglich die Mängelbeseitigung
zu, so Bauamtsleiterin Franziska Kraft. Es würden auch nur die
schadhaften Teile des Daches erneuert.
Warum Nachbargemeinden im Vergleich zu
den Holzheuerkosten mehr Erlöse erwirtschaften, fragte die
SPD-Fraktion. Die Verwaltung verwies auf die bevorzugte Aufarbeitung
von Schadholz, welches weitaus geringere Erlöse brächte. Darüber
hinaus sei im Zuge der Erweiterung des Kernsees auf der Hardt erst
etwa 25 Jahre Fichten gefällt worden. Für detaillierte Auskünfte
verwies der Verwaltungsleiter auf die kommende Ratssitzung am 18.
März. Dann werde der Forsthaushalt eingebracht. In dieser Sitzung
können die Fraktionen ihre Anträge einbringen und ergänzende
Fragen stellen. Im April soll der Haushalt dann verabschiedet werden.
Daß eine Haushaltsberatung nicht immer
eine trockene Angelegenheit sein muß, zeigte die Begründung der
höheren der Einnahmen durch Bußgelder: Der Satz „Ein zunächst
angenommener Lerneffekt, der mittel-/langfristig zu geringeren
Erträgen führt scheint nicht einzutreten“ löste im Rat
allgemeine Heiterkeit aus.
Flächennutzungsplan
In seiner Stellungnahme zum künftigen
Flächennutzungsplan des Regionalverbandes Mittlerer Oberrhein
stimmte der Rat einmütig der Ausweisung des Kernsees auf der Hardt
und des auf Iffezheimer Gemarkung liegenden Teils der Kühlsees als
Vorranggebiete für schwimmende Solaranlagen zu. Im Zuge eines
Bebauungsplanes werden diese auch auf dem Sämannsee und dem
Baggersee an der Staustufe möglich sein.
In diesem Zuge lehnte der Rat den Bau
von Windkrafträdern auf der Gemarkung der Renngemeinde ab. Wegen der
ausgedehnten FFH – Gebiete und der Einflugschneise des Baden
Airparks, sei es der Gemeinde nicht möglich, Gelände dafür
auszuweisen, sagte Bürgermeister Schmid zur Begründung.
Festhalle für Wochen gesperrt?
Ein Schrecken durchfuhr den Rat, als es
in der Haushaltsdebatte um die fehlenden ersten Planungskosten für
die Sanierung der Festhalle ging. Bürgermeister Christian Schmid gab
zum Thema bekannt, daß bei einer Veranstaltung am Wochenende eine
der Lüftungsklappen aus der Decke herabgefallen sei. Zum Glück sei
niemand verletzt worden. Die Ursache dafür sei Holzwurmfraß. In den
kommenden Tagen werde der Dachboden der Festhalle einer eingehenden
Prüfung unterzogen. Schmid rechnete damit, daß die Halle bis in den
März hinein nicht nutzbar sein wird. Sollten größere Schäden zu
beheben sein, könne es auch länger dauern.
Mobile Behindertentoilette für die Freilufthalle
Bereits einige Jahre hatte sich der
Gemeinderat der Renngemeinde mit dem Einbau einer behinderten
gerechten Toilette in die Freilufthalle beschäftigt. Verschiedene
Varianten wurden dabei unter die Lupe genommen. Mal wurde sie in der
früheren Bar neben der Bühne eingeplant. Ein anderes Mal wurde sie
in die vorhandenen Toiletten integriert. Keiner der Ansätze
befriedigte, da sie die Nutzung der Halle einschränkten oder die
Nutzer blosstellten. Mit seinem letzten förmlichen Antrag auf Bau
einer Behindertentoilette in der Freilufthalle setze der
ausgeschiedene SPD-Gemeinderat Harald Schäfer die Verwaltung unter
Zugzwang.
Als „Minimallösung“ der
Toilettenfrage präsentierte die Verwaltung nun die Anschaffung eines
mobilen Toilettencontainers („Dixie-Klo“). Dieser soll auf der
Ecke zur Rückseite des Halle aufgestellt werden. Wird die Halle
nicht genutzt, kann er in ihr eingeschlossen werden, um Vandalismus
vorzubeugen. Der Vorteil der Lösung sei, betonte Bürgermeister
Christian Schmid, daß diese mobile Toilette auch bei Festen an
anderen Plätzen in der Gemeinde eingesetzt werden könne. Der Preis
für die Entleerung und Reinigung des Aborts läge bei etwa 100 Euro,
ergänzte Bauamtsleiterin Franziska Kraft. Diese werden dem
jeweiligen Veranstalter in Rechnung gestellt.
Seitens des Rates wurde die Verwaltung
darauf hingewiesen, den Aufstellort an der Halle zu befestigen.
Baumkataster
Der Tagesordnungspunkt wurde wegen der Erkrankung des Referenten abgesagt.
In der Ratssitzung vom vergangenen April hatte der Rat beschlossen, die Firma Raimund Heck aus Elchesheim-Illingen mit der Erstellung eines Baumkatasters zur Ersterfassung und Erstbegutachtung der Bäume der Gemeinde Iffezheim zu beauftragen. Dieses wurde von Juli bis November letzten Jahres erstellt. Die externe Firma war beauftragt worden, da es innerhalb der Verwaltung am Sachverstand zur Beurteilung der Auswirkungen des Klimawandels und
der damit einhergehenden Wetterextremen mangle, so steht es in der Beschlussvorlage.

Zum Fällen markierte Bäume
Gegen Ende Januar hatte die beauftragte Firma ihre Ergebnisse der Verwaltung vorgestellt. Diese hatten 645 Maßnahmen enthalten. Bis Ende März sollen 58 Bäume gefällt werden. Bei weiteren 108 Bäume sind Einkürzungen notwendig, um die Verkehrssicherheit weiterhin zu gewährleisten.
Wie Bürgermeister Schmid auf Nachfrage mitteilte, ist der Bauhof aktuell dabei, mit externer Unterstützung Maßnahmen umzusetzen. Ggf. werde mit der unteren Naturschutzbehörde über eine Ausnahmegenehmigung verhandelt, sollte der Zeitraum bis Ende März nicht ausreichen.
Ersatzladestationen für Hardt- und Gärtnerstraße
Gianni Tedesco schlug der Verwaltung
vor, die Parkplätze vor der Festhalle und beim Tennisplatz mit
Ladestationen auszurüsten. Während der Bauzeit in Hardt- und
Gärtnerstraße sollten diese fest deren Anwohnern zugeordnet werden,
damit diese dort ihre E-Autos aufladen könnten.
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