Vom Seriensieger zum Gruppe-Gewinner: Saurens Downtown nun ganz oben
Es ist eine Entwicklung, vor der die 7.800 Zuschauer nur den Hut ziehen konnten: Vom Seriensieger zum Gruppe-Gewinner – Downtown, von Henk Grewe in Köln für den dortigen Renn-Vereins-Präsidenten Eckhard Sauren vorbereiteter vierjähriger Wallach, gewann bei hochsommerlichen Temperaturen am Samstag das erste Top-Event der Grossen Woche 2024 auf der Galopprennbahn in Baden-Baden-Iffezheim: Mit Thore Hammer-Hansen, dem Sohn des früheren Iffezheimer Trainers
Lennart Hammer-Hansen, im Sattel landete die 7,1:1-Chance, 2023 sechsmal erfolgreich, den ersten Gruppe-Treffer im 69. Preis der Sparkassen-Finanzgruppe (Gruppe III, 55.000 Euro, 2.000 m).
Mit eindreiviertel Längen Vorsprung enteilte der immer im Vordertreffen gehende Areion-Sohn den Außenseitern Napolitano und Atoso und schaffte beim 15. Start den achten Triumph. 32.000 Euro Siegprämie wandern auf das Konto von Eckhard Sauren, der wegen des Abendspiels des 1.FC Köln, dessen Vizepräsident er ist, gegen Eintracht Braunschweig in der 2. Fußball-Bundesliga, nicht vor Ort sein konnte. Er verpasste den bisherigen Karrierehöhepunkt
von Downtown, der zuletzt als Tempomacher guter Fünfter im Grossen Dallmayr-Preis in München gewesen war.
Napolitano lief als Zweiter aus dem Vordertreffen ebenfalls sehr stark, wie auch der lange führende Atoso als Dritter eine tolle Partie lieferte. Der gut gewettete Quest the Moon musste als Vierter viel aufholen. Westminster Moon kam aus dem Mittelfeld nicht weiter, auch der favorisierte Franzose Mont De Soleil packte als Sechster vor geschlagenen Gegnern nicht an.Weltberühmte Juddmonte-Farben dank Frankreich-Stute Ammeris erfolgreich
Die Juddmonte Farms gehören zu den berühmtesten Rennfarben der Galopp-Welt. Der Superstar Frankel trug beispielsweise diesen Dress.
Auch im wichtigsten Rennen des Rahmenprogramms am Auftakt-Samstag auf
der Rennbahn in Baden-Baden-Iffezheim waren diese Farben Trumpf: Die
vierjährige Stute Amneris (3,3:1), in Training bei Francis-Henri
Graffard, gewann unter Rene Piechulek das "Stall Siepenblick
2.8" (Listenrennen, 25.000 Euro, 2.800 m), das erstmals von Besitzer und
Züchter Lothar Grabe gesponsert wurde.
Vom letzten Platz im sechsköpfigen Feld
überspurtete Amneris noch sehr sicher die kämpfende Konkurrenz. „Sie
konnte unterwegs gut versteckt werden und hinten gehen. Die Distanz war
für sie kein Problem, erklärte Trainer Francis-Henri Graffard, einer
der Aufsteiger der vergangenen Jahre in Frankreich. „Sie braucht
unbedingt guten Boden. Wir werden nun ein Grupperennen auf langer
Strecke anpeilen.“
Mit tollem Endspurt schob sich Lion’s Head
noch auf Rang zwei. „Er läuft hier immer gute Rennen, zuletzt kam er aus
einer langen Pause“, war Trainerin Yasmin Almenräder zufrieden.
Rose of Lips als Dritte musste komplett die Spur wechseln, sonst wäre
noch mehr möglich gewesen. „Sie kommt erst nächstes Jahr so richtig auf
Touren“, hieß es aus ihrem Umfeld. Die Lokalmatadorin Atlantica schien
lange mehr als Rang vier zu erreichen. Sombrero
musste nach der Führung schnell passen. Enttäuschend zeitig hatte der
favorisierte Torquator Tasso-Bruder Tiamo Hilleshage ausgespielt und
wurde nur Letzter.
Nicoreni ein Pferd mit Zukunft
Merken sollte man sich den Namen der
zweijährigen Stute Nicoreni (2,8:1), die im einleitenden 1.400
Meter-Rennen für die Nachwuchsgalopper mit Bauyrzhan Murzabayev souverän
gegen
Distor und Andanotherglory auftrumpfte. „Sie hat Nennungen für
Auktionsrennen und den Preis der Winterkönigin, wir werden in Ruhe
entscheiden, wo es weitergeht“, berichtete Siegtrainer Peter Schiergen.
Passender Sieg von Merkur
Mit 669 Metern ist der Merkur der höchste
Berg in Baden-Baden. Da passte es nur zu gut, dass der gleichnamige
Hengst des Stalles Grafenberg im 20.000 Euro-Ausgleich I über 1.600
Meter Start-Ziel nichts anbrennen ließ. Unter Michal Abik legte der
3,8:1-Mitfavorit gegen den Iffezheimer Lokalmatador Dhangadhi und Zacapo
jederzeit locker zu. Waldemar Hickst bereitet Merkur in Köln vor. Seine
Einschätzung: „Merkur hatte im Vorjahr ein
Listenrennen in Düsseldorf gewonnen und war nun im Handicap bei einer
günstigen Marke angelangt. Schon zuletzt in München lief er sehr gut. Es
hat heute alles gepasst.“
Viele Treffer in der Viererwette
Erstaunliche 19 Treffer gab es in der Viererwette eines 2.000 Meter-Handicaps, als Moon power (6,6:1) mit
Thore Hammer-Hansen vor den beiden Iffezheimer Vertretern Burning Rose
und
Santino Corleone sowie Charlie Brown siegte. 3.788,4:1 Euro gab es am
Toto. Sarka Schütz zeichnet in Hoppegarten für den siegreichen
Achtjährige verantwortlich.
Im abschließenden 1.200 Meter-Handicap
schaffte Janina Boysen, die auch Trainerin der Stute ist, mit Nishiki
Kamuro (12,2:1) noch die Wende gegen Californiagoldrush, Powerstown und
Lady Miller. Die Viererwette
brachte 7.179:1 Euro. Die V4-Wette kletterte auf 2.502,6:1 Euro.
Der Wettumsatz in den acht Rennen am Samstag belief sich auf 514.034,08 Euro. Das ist ein Plus von 11 Prozent gegenüber 2023.
Nächster Renntag am Sonntag
Fortgesetzt wird die Grosse Woche bereits am morgigen Sonntag,
25. August mit elf Rennen rund um die Casino Baden-Baden Goldene
Peitsche (Gruppe III, 55.000
Euro, 1.200 m).
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