Ratssitzung 09.10. : Planung KiGa St. Martin

Einstimmig billigte der Rat der
Renngemeinde die Entwurfsplanung zur Erweiterung und Generalsanierung
des nun gemeindeeigenen Kindergartens St. Martin. Die Kosten für die
Maßnahme werden von Architekt Andreas Adler auf 5,8 Millionen
geschätzt. Gespannt verfolgten viele Erzieherinnen die Präsentation
ihrer künftigen Arbeitsstätte.
Gegenüber dem vor ein paar Jahren im
Rat gezeigten Entwurf wird die Erweiterung der Kindertagesstätte
nicht entlang der Kapellenstraße, sondern gegenüber, entlang der
Goethestraße erfolgen und dabei den Pavillon anbinden. Architekt
Adler und Bürgermeister Christian Schmid erläuterten den
Sinneswandel im Gespräch vor der Sitzung mit den geänderten
pädagogischen Konzepten und den geänderten gesetzlichen Vorgaben.
Ein wesentlicher Punkt dabei sei, daß der Betrieb des Kindergarten
von den sonstigen Nutzungen des Gebäude strikt getrennt sein müsse.
Die vom Architekten dann vorgestellte Planung sei mit der
katholischen Verrechnungsstelle, dem Kommunalverband für Jugend und
Soziales Baden-Württemberg, sowie dem Männergesangverein und dem
Kirchenchor, als Nutzer des Obergeschosses, abgestimmt.
Auf Grund der gesetzlichen Vorgaben
wird der neue barrierefreie Haupteingang in etwa in die jetzige
Hofeinfahrt verlegt. Nach links wird es dann in den Krippenbereich
entlang der Goethestraße gehen, mit den beiden Gruppenräumen und
den Schlafsälen. Daran schließen sich der Pavillon als künftiger
Mehrzweckraum, auch für Elternabende, an. Zum Hof hin schließen
sich Mensa und Küche an. Den Neubau trennt die Freifläche für die
Kleinsten von der Goethestraße.
Im Altbau aus den 1960ern und 1980ern
werden die Räume im Erdgeschoß generalsaniert und nach Abschluß
der Bauarbeiten Platz für fünf Gruppen für Überdreijährige
bieten. Zum Hof hin wird es eine „Stiefelschleuse“ geben.
Außentoiletten runden die neue Hofausstattung ab.
Im Obergeschoß entfällt künftig das
Satteldach und damit die Lagermöglichkeiten, die statt dessen im
Untergeschoß angeboten werden. Damit greift Adler die Idee aus den
Anfangstagen des Kindergartens wieder auf, die Flure des alten Kerns
über Oberlichter zu beleuchten und zu entlüften. Je sechs KFZ -
Stellplätze sind vor dem Haupteingang und in der Kapellenstraße
vorgesehen.
Über den Eingang an der Ecke zur
Kapellenstraße wird künftig nur noch das Ober- und Untergeschoß
erreichbar sein und kein Zugang zum Kindergarten mehr bestehen. Gemäß
der aktuellen Bauvorgaben werden die beiden Geschoße zusätzlich
über einen Aufzug barrierefrei erschlossen. Daher tauschen im
Obergeschoß die WCs und die Teeküche künftig ihre Plätze. Der
„Kulturraum“ in dem der Kirchenchor und der Männergesangverein
proben, bleibt in seiner Form erhalten. In Adlers Rechnung ist der
Aufzug komplett dem Obergerschoß zugeschlagen, weshalb die Kosten
für den Umbau auf 380 000 Euro geschätzt werden.
Die Schaffung von Lagerräumen für die
Vereine und Besprechungsräume für den Kindergarten taxiert der
Planer auf 110 000 Euro.
Architekt Adler rechnet mit einer
Bauzeit von zwei Jahren, während derer der Kindergartenbetrieb in
dem Gebäude komplett eingestellt wird, damit die Arbeiten „in
einem Rutsch“ durchgeführt werden können. Die beiden
Krippengruppen und eine Gruppe jüngerer Kinder aus den
altersgemischten Gruppen finden Platz im Erdgeschoß der
Kindertagesstätte „Storchennest“ im Weierweg. Hierzu muß der
bestehende Mehrzweckraum zum Gruppenraum umgestaltet und ein
Verfügungsraum im Untergeschoß zum neuen Mehrzweckraum ausgebaut
werden. Die Kosten hierfür sind auf 55 000 Euro geschätzt.
Für die älteren Kinder ist eine
Zwischenstation im – dann ehemaligen – Feuerwehrhaus in der
Karlstraße geplant. Im früheren DRK – Depot im Gestadebruch
werden zwei Gruppen mit Überdreijährigen Unterschlupf finden. Das
barrierefrei zugängliche Feuerwehrhaus kann zwei altersgemischte
Gruppen aufnehmen. In der leeren Fahrzeughalle stellt sich Adler
einen „Abenteuerraum“ als Mehrzweckraum vor. Für die
Umgestaltung der Räumlichkeiten in der Karlstraße veranschlagt
Architekt Andreas Adler 200 000 bis 250 000 Euro. Die Kosten für die
Ausweichquartiere in bestehenden Einrichtungen seien deutlich
niedriger als die Anschaffung einer Containerlösung, rechnete Adler
den Räten vor.
Nachdem eine Förderung nach dem
„Investitionspakt Baden-Württemberg Soziale Integration im
Quartier“ vom Regierungspräsidium abgelehnt wurde, sieht
Bürgermeister Schmid als verbleibende Fördermöglichkeit im Rahmen
der „Ortskernsanierung II“ in Höhe von etwa zwei Millionen Euro.
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