Iffezheimer Carneval Club

 

Dem Meister des geschliffenen Wortes, Augen- und Ohrenzeugen der ersten Stunde und Gründervater Manfred Ell, war es am Festbankett zum 44. Wiegenfeste des Ifffezheimer Carneval Clubs (ICC) vorbehalten, die Geschichte des Vereines zu erzählen.

Geboren wurde die Idee einer Prunk- und Fremdensitzung  am Biertisch im Spätjahr 1974. Initiatoren waren der damalige Vorsitzende des Fanfarenzuges Iffezheim (FZI), Richard Stößer, und Werner Bürkle, sowie weitere Iffezheimer. Am 3. November trafen sich die Initiatoren um das gewagte Projekt in die Tat umzusetzen. Die von Sandweirern und Hügelsheimer Narren unterstützte Premiere am 12.  Januar 1975 fand in der Tagespresse positiven Widerhall, verbunden mit dem Wunsch, daß diese keine Eintagsfliege sein möge.

Wie sich im darauf folgenden Spätjahr herausstellte, war eine weitere Sitzung unter Federführung des FZI nicht mehr möglich. Kurzerhand hielt die 11-köpfige „Interessengemeinschaft Iffezheimer Karnevalisten“ das Gründungsprotokoll des ICC auf der Rückseite einer Speisekarte des Gasthauses „Zur Sonne“ fest.

Bis 1980 blieb es bei einer Sitzung, bis 1986 bei zwei und seit dem 11-jährigen Jubiläum wird die Prunk- und Fremdensitzung dreimal gegeben.

Mittlerweile summiert sich die Zahl der Sitzungen auf 116, entsprechend 600 Stunden in denen die Narren ein Lächeln, ein Lachen in die Gesichter ihrer Zuschauer zauberten und ein ums andere mal für ausgiebigen Zwerchfellmuskelkater bei den insgesamt 58 000 Gästen sorgten. Unvergessener Höhepunkt war die vom damaligen Präsidenten Werner „Bomber“ Heitz eingefädelte Live-Übertragung der Fernsehsitzung vom 23. Januar 1994 zusammen mit der KNG Rastatt. 1,5 Millionen Fernseher verfolgten den närrischen Cocktail.

Auf den Gründungspräsidenten Richard Stößer folgte für sieben Jahre Werner Heitz, den Bernd Hansmann ablöste. Seit elf Jahren hält Daniel Haas das närrische Zepter in der Hand.

Seit dreißig Jahren zieht der monumentale Komitee-Wagen des ICC, vor den zwei nicht minder monumentale Pferde gespannt sind,  im Gaudiwurm des Fastnachtsonntages durch die Iffezheimer Straßen. Sechs Jahre später wurde die Wahl des Fastnachter des Jahres ins Leben gerufen, den die Besucher der Sitzungen wählen. Seine Kür findet fastnachtdienstags am Fuße des Chaisebuggls statt.

Mit der Entmachtung des Bürgermeisters am Schmutzigen Donnerstag startet die Fünfte Jahreszeit in ihre Endphase, die mit dem Narrengericht ob der Fehltritte des Bürgermeisters eingeläutet wird. Seit dem Jahr 2000 steht eine weitere Veranstaltung im Vereinskalender: Der närrische Gottesdienst am Faschingssonntag, der auf Anregung von Pfarrer Walfried „Don Alfredo“ Asal ins Leben gerufen wurde.

Ell vergaß nicht, all jenen Iffezheimern und ihren Bürgermeistern zu danken, die durch ihr Verhalten und ihre Missgeschicke Stoff für Büttenreden und Gesangsnummern lieferten.

Daß die Iffezheimer Fasnacht aber weitaus älter ist als 44 Jahre, beweise eine Urkunde aus dem Jahre 1724, die der damalige Schulttheiß von Iffitzheimb, Ullrich Schneider, mit den Wunsch nach einer „glückselige Fasenacht“ geschlossen habe. Diesem Wunsche schloß sich Ell an und beendete seinen historischen Ausflug mit einem Ausdruck, den es nirgendwo sonst auf der Welt und in keinem Lexikon gäbe, der hier in dieser Halle vor 44 Jahren das Licht der Öffentlichkeit erblickt habe: „Iffze Helau!“

 

Euer Kommentar an Matthias
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