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D' Iffzer Sprôch
Der Iffezheimer Dialekt (D'Iffzer
Sprôch) wird nach (7)
den niederalemannischen Sprachen zugeordnet. Iffezheim liegt ziemlich
nahe der alemannisch-fränkischen Sprachgrenze, welche auf der
Linie Eichelberg-Beinheim (7)
verläuft und enthält daher auch Elemente des fränkischen
Sprachraumes. Trotz der starken Verschiedenheit der örtlichen
Dialekte unserer Gegend wird nach Roman Huber (28)
in Sinzheim/Baden und in Soufflenheim/Elsaß ein sehr ähnlicher
Dialekt gesprochen. Der
sich heute im Rückzug befindliche Iffezheimer Dialekt bildete
sich heraus, als Iffezheim ein von der Landwirtschaft und der Fischerei
geprägter Ort war. Es gab kaum Auswärtige, welche sich
in Iffezheim ansiedelten, so daß die Sprache über Jahrhunderte
wenig fremden Einflüssen ausgesetzt war - die Iffezheimer Kinder
begannen mit der Einschulung quasi ihre erste Fremdsprache zu lernen:
das Hochdeutsche. Mit dem 2. Weltkrieg nahmen die Einflüsse
auf die in Iffezheim gesprochene Sprache dramatisch zu. Zum einen
brachte der Westwallbau, die Einquartierungen, die Flucht und Vertreibung
anderssprachige Menschen nach Iffezheim, zum anderen drang durch
Rundfunk und Fernsehen das dort gesprochene Hochdeutsch in das Sprachgefüge
ein. Ein weiterer Faktor für den derzeitigen Rückgang
des gesprochenen Iffezheimer Dialekts ist das Aussterben der Kleinlandwirtschaft,
der dazu führt, daß viele Wörter aus dem landwirtschaftlichen
Umfeld (bspw : Mick = Bremse am Bauernwagen) aus dem Sprachschatz
verschwinden. Desweiteren verdienen viele Iffezheimer mittlerweise
auswärts ihren Lebensunterhalt und müssen dort entweder
ein „Hochbadisch“ oder gar das Hochdeutsche benutzen.
Mit diesen Seiten wollen
wir alle Iffzer ermutigen, ihrer Sprache treu zu bleiben, so daß
diese auch nachfolgenden Generationen erhalten bleibt. Denn sie
ist ein nicht zu unterschätzendes Kulturgut, ein Zeichen der
Individualität im Einheitsbrei des Hochdeutschen und nicht
zu vergessen: ein Stück Heimat. Wobei Heimat nicht zu verwechseln
ist mit dem „Förster im Silberwald“ oder dem „Grand-Prix der
Volksmusik“, sondern Heimat ist der Ort der ersten Sozialisation,
Heimat ist da, wo man sprechen lernte, wo man die ersten (Sandkasten-)
Freundschaften schloß. Jeder mit einer erfolgreichen Sozialisation
kennt das euphorische Gefühl des „Heimkommens“.
"Hämmed isch derd, wu äm d'Lidd so guud vaschdiin,
dass ma monchmol schu bim Schwätze merge duud, 's
wär besser gwä, ma hädd d'Lapp g'halte." (Harald
Hurst) Der Dialekt ist mitunter
etwas umständlicher und behäbiger, aber meist weitaus
kraftvoller, vielfältiger und treffender als die Hochsprache.
Denkt nur an „gniz“ oder „Awuuschd“. Also:
Schwätze
Iffzerisch mit eijre King!
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