24. Januar 2025

 
 

Prunksitzung 2025

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Fastnacht geht auch auf der Bénazet – Tribüne. Dies bewiesen der Iffezheimer Carnevals Club (ICC) und seine Gäste der Prunksitzung zum Fünfzigsten im „Badener Turf Treff“. Er sei zufrieden, auch wirtschaftlich, sagte ICC - Präsident Holger Deutschmann. Priorität habe gehabt, die Sitzung nicht ausfallen zu lassen, damit keine Aktiven, vor allem nicht die jungen, so kurz nach der Corona - Pause abspringen.

Die der gesperrten Festhalle entflohenen Langohrfledermaus (Jessica Bosler, als Debütantin in der Bütt und als Autorin) und Holzbock (Valentin Sauter) verwahrten sich in ihrem Prolog vehement dagegen, an der Festhallenmisere schuld zu sein. Jahrzehnte lang ausgebliebene Sanierungsmaßnahmen seien die Ursache, auch dafür, daß ihnen das Leben im Gebälk der Halle durch die kaputten Fenster und Heizung vermiest worden sei. In der Bénazettribüne sei es auch nicht schlecht, so die beiden. Hier werden sie sich niederlassen und den ICC – Sitzungen lauschen.

Auf's Stichwort enterte der Fanfarenzug Iffezheim die Bühne und blieb – oft kopiert, aber nie erreicht, so Sitzungspräsident Matthias Schneider - mit Twist und Rock 'n' Roll seinem Ruf als Einheizer treu. Niemand hielt es lange auf den Sitzen: „Rock around the Clock“ - „Wir feiern die ganze Nacht“.

Die Minigarde nahm die Bühne in ihre Hand und hinterließ Konfetti überall.

 

 
 

 
 

 

Am nostalgischen Stammtisch sitzend, spiegelten Beate, Jessica und Rüdiger Zoller die Politik im Narrenspiegel wieder. In ihre Augen stieß die „Midlife Crisis“ der Politik, die allen an den Nerven zehre, ebenso wie der Unsinnschwätzer Trump, Präsident eines Landes voller Narren auf.

Die Trifelsgarde aus Annweiler bot klassischen Gardetanz, gespickt mit, vom Publikum begeistert aufgenommener, Akrobatik.

Zum letzten Mal sah die alte Feddel (Harald Schäfer) den Iffezheimern auf die Finger und breitete deren Fehltritte wohl gereimt vor dem Publikum aus. Ihr zur Seite stand ihr Nachfolger „Robin Hood“ (Daniel Haas). Gemeinsam lästerten sie über Skischuhen am rechten Fuß, Pflasterimprägnierer oder Logistikproblemen mit vollen Kühlschränken.

Von den Toten auferstanden waren die Tänzer und Tänzerinnen der Showtanzgruppe „Bailamos“, welche den „Tag der Toten“ zelebrierten. Das Publikum war hingerissen und gab oft Szenenapplaus, welcher in einem frenetischen Schlußakkord mit Rufen nach mehr mündete.

Vom Friedhof führte der ICC seine Gäste in die Wüste. In 1001 Nacht kehrten die Wüstensöhne (Andreas, Benjamin und Jonathan Freund) die hohe und niedere Politik unter dem Teppich hervor. Weder die Seine während Olympia, noch Alice, Elon, Donald oder die Mängelliste des Feuerwehrhauses blieben an den Teppichflusen hängen.

Mit stehenden Ovationen feierten die Besucher „Das etwas andere Dreigestirn“ (Emmi König, Leni Berger, Majla Schmidt). Frisch, frech, fröhlich, saßen die Drei auf einer Bank des Outletcenters in Roppenheim. Dort lästerten sie ungekünstelt über ihre endlos shoppenden Mütter und ihre den Wein probenden Väter ab. Auch die Iffezheimer Nachbarn im Norden und Süden – Rieder und Hügelsheimer - bekamen ihr Fett weg.

Die Dance Company entführte die Besucher in „Brasilianische Nächte“.

Mit einem phänomenalen Experiment, welches die Quantenphysik außer Kraft setze, katapultierte sich Holger „Einstein“ Deutschmann mit seiner Zeitmaschine ins Jahr 2075. Dort traf er auf die Einheimischen (Alexander Schneider und Marc Schwander). Die Zwei erläutertem ihm, was inzwischen geschehen war: Trumps auf Grund eines Scheegepinkels verkürzte Amtszeit, die zur Aufzuchtstation von Fledermäusen umgebaute Festhalle oder die Ehelosigkeit.

Queens „It's a Kind of Magic“ beschrieb ziemlich genau, was der Zirkus des ICC - Männerballetts an Menschen, Tieren, Sensationen, zu bieten hatte: Grazile Tanzschritte, tollkühne Akrobatik, stimmige Koordination und überraschende Zaubertricks.

Auf dem so vorbereitenden Boden hatte die Musikgruppe „Mundwerk“ mit „Highway to Hell“ oder „Rocking all over the World“ leichtes Spiel, die Besucher zum Mitsingen und Mittanzen zu bringen. Bald war klar: „Wir feiern die ganze Nacht“.

Die Sitzungspräsidenten Holger Deutschmann und Matthias Schneider überreichten den Sonderorden 2025, eine goldene Fledermaus, an Bürgermeister Christian Schmid für seine Verdienste um den Erhalt von Langohrfledermaus und Holzbock.


 
 
Euer Kommentar an Matthias

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