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Iffze300
Gut 200 Freunde, Unterstützer und Neugierige fanden sich am Samstagmorgen vor dem Rathaus ein, um die neun Läufer beim Start zum 300 – Kilometerlauf anzufeuern und zu unterstützen. Bei Freibier, Kaffee und Kuchen herrschte Party – Stimmung unter den Zuschauern, während sich bei den Athleten eine positive Anspannung bemerkbar machte und alle froh waren, daß es endlich losgeht.
Vor weit, weit über einem Jahr wurde die Idee geboren und seit einem Jahr laufen die Vorbereitungen. Alles habe damit begonnen, daß die Läufer des Lauf-Clubs „Nordbadens Königin“, welche jedes zeitige Frühjahr hinauf auf die Königin – die Hornisgrinde – laufen, Gefallen an dem Geschmack des Zötler – Bieres aus dem Allgäu gefunden hätten und deren Logo auf ihren Lauf – Shirts drucken wollten. Irgendwann in den zahlreichen Mails und Anrufen sei dann Irgendsowas auf, wie „Warum lauft Ihr nicht zu uns?“ aufgekommen, berichtete Frontmann und Cheforganisator Peter „Pepe“ König. „Und wenn wir schon blöd dahin rennen“, so Pepe, „können wir auch Geld für einen guten Zweck einsammeln“. Im März 2021 habe er den Vorschlag seinen Laufkollegen auf dem Rücken von Nordbadens Königin unterbreitet. Acht Läufer waren ebenfalls Feuer und Flamme, in einem 30 – stündigen Staffellauf auf Schusters Rappen, auf Wegen mit bis zu 20% Steigung, ins Allgäu zu rennen.
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Auf die Frage, was ihn zur Teilnahme
getrieben habe, meinte Boris Ramsteiner, „die Verrücktheit von
Peter“. Unter dieser leide er schon seit zehn Jahren, ergänzte er
lachend. Jedoch würden sie immer zusammen kämpfen, bekräftigte er.
Weil es eine tolle Truppe sei, begründete Michael Weber sein
Engagement, und weil es ein guter Wettkampf sei. Er sei überrascht,
daß die Sache so groß geworden sei und freue sich, wenn es endlich
losgehe.
Bürgermeister Christian Schmid zeigte
sich von der Resonanz ebenso überwältigt, wie von dem vielen
Herzblut, das in die Sache gesteckt worden sei. In seinen Grußworten
danke Peter König den Ehefrauen und Familien für ihre Geduld und
zeigte sich froh, daß man „in Iffezheim zusammen etwas bewegen“
könne.
17 061, 48 Euro waren bis zum
Samstagmorgen um Neun an Spenden zusammengekommen. Häufig habe bei
dem Beitrag die Zahl Drei eine Rolle gespielt, so Pepe: 30, 300 oder
333,33 Euro seien häufig in die Spendenkasse geflossen. Er habe noch
die Hoffnung, in den nächsten beiden Wochen die angepeilten 30 000
Euro voll zu bekommen. Die Spenden gehen jeweils zur Hälfte an die
Iffezheimer „Aktion 72“, welche Behinderte finanziell bei
Therapien und Hilfsmitteln unterstützt, und „LaufendHelfen.de“,
die Duchenne – Deutschland e.V. und die Lebenshilfe in Baden-Baden,
Bühl, Achern unterstützt. Die Duchenne - Muskeldystrophie ist eine
Erbkrankheit, welche fast ausschließlich Jungs betrifft und zu deren
frühen Tod führt. Ziel ihres Vereins sei, so deren Vorsitzende
Nicole Merkel, daß „aus den Prinzen Könige werden dürfen“.
Kurz vor zehn ging es dann in leichtem
Trab, begleitet von zahlreichen Unterstützern, die Lindenstraße
hinab, über Josefstraße und „Schmierofen“ zum Parkplatz am
Friedhof. Dort wurde es für die Läufer dann ernst. Das erste Team
zu zwei Radfahrern und einem Läufer machte sich umjubelt auf den
langen Weg ins Allgäu, gefolgt vom Tross der Begleitfahrzeuge.
In Rettenberg erwartete die heil gebliebenen Erschöpften
nach 27 Stunden und 4 500 Höhenmetern ebenfalls ein großer Bahnhof, bei dem ein Zielbogen das Ende des
Laufes markierte und ein Fest der Läufer harrte. 30 mitgereiste Fans aus Iffze begrüßten die Läufer zusammen mit Brauereivertretern und dem Rottenberge Bürgermeister, Nikolaus Weißinger
Das Spendenkonto füllte sich mittlerweile auf 20 000 Euro und bleibt bis 30. September geöffnet. Neu in die Förderkulisse aufgenommen wurden spontan die beiden Kindergärten in Rettenberg.
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