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Töpfermarkt
„Keramik-Fans lassen sich vom Regen
nicht abschrecken“, so erzählte Veranstalter Jürgen Blank von im
Sonntagmorgenregen auf die Toröffnung harrenden Kunden. Lediglich
die königliche Hochzeit führte am Samstag zu Besuchereinbußen.
Jürgen Blank war wieder einmal ein
gute Mischung aus vier Fünfteln Meister der vier Elemente und
weiteren Kunsthandwerkern wie Gold- und Silberschmieden, Schuhmachern
oder Korbflechtern gelungen. Als Gäste hatte Blank Vertreter die
jungen Generation der Keramiker aus Bulgarien geladen, zu denen
Ralitsa Yovkova aus Troyan gehört. Rund die Hälfte der Einwohner
des 500 – Seelendorfes lebt von der Keramik, wie es bereits ihre
Urgroßeltern, Großeltern und Eltern taten. Frau Yovkova nutzt zwar
- wie Generationen vor ihr - die alten Techniken und Werkzeuge, wie
die aus Tierhaaren selbst gefertigten Pinsel zum Auftragen der
Glasur, hat sich aber in Form und Farbe und Motiv von der Tradition
verabschiedet. Ihr Motive sind von ihren Reisen nach Südfrankreich
inspiriert, wie die Lavendelblüten auf dem Tafelgeschirr beredt
unterstreichen. Ebenfalls 2 000 Kilometer ins Badische reiste Ivailo
Gospodnov mit seiner Frau und der Keramik studierenden Tochter Niya,
der nach 20-jähriger Praxis erstmals seine Künste außerhalb
Bulgariens präsentiert. Er nutzt zwar, wie seine Ahnen, das
traditionelle Türkis, erschließt in seinen Arbeiten jedoch völlig
neue Formen.
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