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11. Dezember 2016

 

 

Auszeit von der Adeventszeit

 

Mit einem entstressenden und entschleunigenden Programm, wie Vorstand Manfred Burkart es formulierte, gab der Musikverein Iffezheim seinem  Publikum in der katholischen Kirche eine Auszeit von der hektischen Adventszeit. Die zahlreich erschienen Besucher bedankten sich mit reichlichem Beifall.

Mit leisem Glockenspiel, untermalt von leisen Pauken, in welches die Hörner das Thema von „Adeste Fidelis“ einstreuten, eröffneten die Musiker mit John Blankens „Christmas Prelude“ den Abend. Sie steuerten unter Philipp Zinks schnörkellosem Dirigat fulminant auf den Schlußpunkt zu,  jubelnd triumphierend die Ankunft des Herrn preisend.

Die Hinleitung zu den einzelnen Stücken übernahm der evangelische Pfarrer Michael Winkler, die Weihnachtsbräuche der einzelnen  Epochen und Regionen, wie strenges Fasten, Krippenspiele, profan buntes Treiben, Santa Claus und feiner Feiertagszwirn, schildernd. Hierbei griff er auf die Texte seiner für die Moderation vorgesehenen, aber erkrankten Frau zurück.

Landsknechtstrommeln gleich entführte das Schlagwerk die Zuhörer in das Mittelalter, dessen irdisches Jammertal vom Sehnen nach der jenseitigen Erlösung beherrscht war. Philip Sparkes „Gaudete“ und „Coventry Carol“ mündeten im befreienden Jubel der Engel „In Dulci Jubilo“, der sich im Kirchenschiff Bahn brach.

Jana Burkart und Eva Maria Schäfer ließen die Hirtenflöte in Bachs Palas-Arie „Schafe können sicher weiden, wo ein gute Hirte wacht.“, erklingen.

Im Pinao tauchten die Musiker in die ebenso tief verschneite, wie tief religiöse Bergwelt der Alpen ein. Von den Wiegenliedern „Aber heidschi, bumbeidschi“, „Auf dem Berge da wehet der Wind“, über die von hellen Pferdeglöckchen begleitete Schlittenfahrt durch den Schnee, bis hin zu dem in aller Welt bekannten „Stille Nacht, Heilige Nacht“ reichte der Ausflug in die alpenländische Volksfrömmigkeit.

Von jenseits des „Großen Teiches“ erzählten die Musiker die Alptraum – Geschichte („Nightmare before Christmas“) von dem von Halloween – Gestalten entführten Weihnachtsmann in beängstigendem tiefen Blech und Schlagwerk. Das Gute in Gestalt der Holzbläser und dem Hohen Blech retten den Weihnachtsmann und mit ihm das Fest.

Fröhlich und lustig kam dagegen das amerikanische Märchen des rotnasigen Rentieres daher, das den Schlitten Santa Claus' anführt.

Mit dem grandiosen „Christmas Festival“ von Leroy Anderson und Robert Smith, einer Zusammenstellung anglikanischer Weihnachtslieder, vom kraftvollen „Joy to the World“ über das freudige „Hark! The Harold Angel sing“ begeisterte der Klangkörper das Publikum. Das abschließende, strahlende „Herbei, oh Ihr Gläubigen“, mit dem das Orchester den Abend wieder mit seinem Beginn verknüpfte, riß die  Zuhörer zu stehenden Ovationen von den Kirchenbänken.

Mit dem wohl bekanntesten Lied aus Engelbert Humperdincks Märchen „Hänsel und Grethel“ als Zugabe, bedankten sich die Musiker beim Publikum.

 

 
Euer Kommentar an Matthias

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