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07. Juli 2014

 

 

Ratssitzung 07. Juli 2014

 

Über drei mit allen Gemeinderäten erarbeiteten Vorschlägen zur Gestaltung des Ortseingangs an der B36 hatte der Rat zu befinden. Alle drei orientierten sich am Thema Galopprennbahn, das mal nüchtern geradlinig, mal blumig verspielt und mal in Kontrast zu den wilden Rheinauen auf jeden Fall ohne die derzeit prägende Wand mit den Pferden und Renndressen umgesetzt worden war.

Die bauliche Situation am Ortseingang Ost zwischen B36 und Kreisel sei nicht der Weisheit letzter Schluß, führte Bürgermeister Peter Werler in die Thematik ein. Um eine ansprechendere Gestaltung des Entrées zu erreichen, seien unter Federführung des Karlsruher Stadtplanungsbüros Gerhardt drei Landschaftsarchitekten mit Entwurfsarbeiten beauftragt worden. In drei als vorberatende Bauausschußsitzungen ausgerufenen „Workshops“ mit den Planungsbüros und allen Ratsmitgliedern, wurden die einzelnen Entwürfe zur Entscheidungsreife gebracht.

Bernadette Wozniak-Fink stellte dem Gremium und der Öffentlichkeit die erarbeiteten Entwürfe vor. Alle drei Vorschläge nahmen die Galopprennbahn als zentrales Thema auf. Das Karlsruher Büro agenceter griff in seiner Planung „Auf der Zielgeraden“ die stringente Linienführung des Geläufs mit seinen Kurven und Geraden auf und setzte diese lineare Struktur in „Leitbahnen“ Richtung alter Ortseingang um.

Als Rails fungieren Vegetationsstreifen, welche die Geh- und Radwege von der Fahrbahn trennen. In diese Strukturen würden die Bushaltestelle und die Beleuchtung eingebunden. Das Pflanzkonzept sieht den Erhalt der bestehenden Kirschbaumreihe vor, die auf der Nordseite zu einer Allee gespiegelt wird. Die sonstige Pflanzenwelt soll sich in edlen gold-gelben  Farben mit Wechselflor zu den Rennereignissen präsentieren.

Der Entwurf der Architekten sah aus Symmetriegründen den Abriß der 2001 erstellten Lärmschutzwand vor. Statt dessen sollte beidseitig ein Wall mit unterschiedlichen Höhenlinien entstehen. Die Kunstwerke des Pferdemalers Philipp sollen sich auf den Leitbahnen wiederfinden. (Bilder mit freundlicher Genehmigung des Büros agence ter)

Strukturierende Elemente der Rennbahn waren Grundlage des Entwurfs des Büro Bauer: Rasen, Bäume und Hecken. Entlang der Straße sollen sich zwei Strukturen überlagern. Der hohen Bebauung entsprechend sah der Entwurf hohe Alleebäume entlang der Straße vor, an deren Querungen Baumhaine und Hecken optisch zur Geschwindigkeitsreduzierung beitragen sollen. Zwischen den Bäumen soll eine uneinheitliche Bepflanzung den Lauf der Jahreszeiten widerspiegeln und zu den Rennterminen eine Augenweide sein.

Mit der Symmetrie brach der Vorschlag von Almut Henne und Christian Korn. Ihr Vorschlag polarisierte zwischen der wilden Aura der Rheinauen und dem kultivierten Leben auf der Rennbahn. Dazu sollte der nördliche Rand der Badener Straße als Waldsaum mit Kiesinseln ausgebildet werden, im Gegensatz zu südlichen Rand wo die vorhandenen Kirschbäume erhalten und mit an die Galopprennbahn erinnernde Gestaltungselementen weiter entwickelt werden. Zur Auflockerung sollten die Rasenflächen mit Blumenrabatten im Charakter der Biedermeierzeit ergänzt werden.

Meingold Merkel, Fraktionsvorsitzender der CDU, sah sich mit der Entscheidung überfordert und mahnte eine Entscheidungshilfe seitens der Verwaltung und der Stadtplanerin an. Er forcierte einen Mix aus den ersten beiden Vorschlägen und lehnte den dritten als überfrachtet ab. Dieser Ablehnung schloß sich Manfred Weber (FWG) an und sprach sich wegen des geringeren Pflegeaufwandes  für die erste Lösung aus, jedoch unter Beibehaltung der Lärmschutzwand, die gegebenenfalls gekürzt werden könnte. Seine Fraktionskollegin, Andrea Winkler, sprach sich ebenfalls für den Erhalt der Wand aus und stellte sich hinter die Idee des Entwurfs von agenceter. Hingegen machte die Wand für Anton Schniertshauer wenig Sinn, denn sie vermittle Burgcharakter. Ihr Abriss sei vertretbar, denn die jetzige Entscheidung habe Bestand für 50 bis 100 Jahren.

Als vehementer Kämpfer für den Erhalt der Wand rechnete Karlheinz Schäfer (SPD) seinen Ratskollegen vor, daß die Wand inklusive Kunstwerke etwa 250 000 Euro gekostet habe. Es sei für ihn unvorstellbar, diese nach nur dreizehn Jahren zu schleifen. Er sprach sich für die erste Lösung aus, da diese auch mit Wand realisierbar sei. Zu theoretisch war für Joachim Huber( CDU) die Lösung I, weshalb er sich für die handwerklich gute zweite Lösung aussprach,in welche einige Elemente des Vorschlages von agenceter einfließen sollten. Dieser Meinung schloss sich Berthold Leuchtner (CDU) an.

Für Stadtplanerin Wozniak-Fink kam eine Mischung nicht in Frage, denn alle Entwürfe seien eigenständig. Für den Erhalt der Wand sprach sich auch Harald Schäfer (SPD) aus, er mochte sich aufgrund der neuen Materialfülle noch nicht für eine Planungsvariante entscheiden. Sein Vertagungsantrag wurde mehrheitlich abgelehnt. Bürgermeister Peter Werler und Planerin Fink sprachen sich für die Lösung von agenceter aus und warnten davor, sich den Weg zur beste Lösung durch die Vorgabe für den Erhalt der Mauer zu verbauen. Mit zehn zu vier Stimmen sprach sich der Rat für den Erhalt der Lärmschutzwand und der Kirschbaumreihe aus und votierte mit der Mehrheit von acht Stimmen bei zwei Enthaltungen dafür, agenceter zur Vorlage eines Umsetzungskonzeptes samt Angebot aufzufordern. Die abgegebene Kostenschätzung für die Realisierung dieses Entwurfes lag bei 565 000 Euro.

 

Betrieb der Wasserversorgung ausgelagert

Weniger Kosten und eine höhere Effizienz waren für den Rat ausschlaggebend, einstimmig die technische Betriebsführung der Iffezheimer Frischwasserversorgung an die Stadtwerke Baden-Baden zu vergeben.

Entscheidend sei hierbei gewesen, so Bürgermeister Peter Werler, daß es für die Iffezheimer Bürger keine Einschränkungen zum bisherigen Service geben wird. In Summe werde die Gemeinde 50 000 Euro im Jahr einsparen, die sich im Wasserpreis niederschlagen würden. Für die Abrechnung sei weiterhin die Gemeindeverwaltung zuständig, welche auch weiterhin Ansprechpartner sei. Berthold Leuchtner (CDU) betonte, daß es sich nicht um eine Privatisierung der Wasserversorgung handle, diese läge weiterhin in der Hoheit der Gemeinde. Die Lösung böte ein Mehr an Versorgungssicherheit bei geringeren Kosten . Manfred Weber (FWG) konnte für seine Fraktion nur zustimmen und Karlheinz Schäfer (SPD) betonte, daß die Lösung selbst dann sinnvoll sei, wenn sie mehr kosten würde, denn die Aufgaben müssten auf mehrere Schultern verteilt werden.

Halbjahresbilanz

Kämmerer Joachim Falk stelle den Räten die Halbjahresbilanz des Haushaltsjahres 2014 vor. Auf Basis der neuen Steuerschätzung erhöhten sich die Einnahmen aus der Einkommensteuer um 50 000 € und die Schlüsselzuweisungen um 60 000 € gegenüber den Planansätzen. Die Gewerbesteuereinnahmen lägen aktuell 200 000 € über Plan. Die Anpassung der Gebühren für das Niederschlagswasser führt zu Mindereinnahmen von 70 000 € . Die höheren Steuereinnahmen  führen zu 19 000 € höheren Umlagen. Insgesamt läge das ordentliche Ergebnis knapp 300 000 € über dem Haushaltsansatz. Zusammen mit den Sondererträgen aus Grundstücksverkäufen liegt das Gesamtergebnis bei knapp 2 Millionen Euro.

Für knapp 48 000 € wurde die Bühlertäler Firma Kohler mit der Verlegung einer Wasserleitung zur Kläranlage beauftragt.

 

 
Euer Kommentar an Matthias

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