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19. Mai 2013

 

 

Töpfermarkt

 

Zum zwanzigsten Mal hatte Jürgen Blank zum „Internationalen Töpfermarkt“ an der Rennbahn Iffezheim geladen. Künstler aus Frankreich, Spanien, Ungarn, Polen, Tschechien und Österreich präsentierten ihre Werke dem trotz Regenwetter zahlreichen Publikum. Zu den Werken der Magiern der vier Elemente gesellten sich gefilzte Hüte und Jacken, Lederwaren, Bürsten, Kleider, Taschen, Korbwaren, Modeschmuck und Goldschmiedekunst. 

Nach verheißungsvollem Beginn am von der Frühlingssonne durchflutetem Samstag, blieben an den regnerischen Pfingsttagen die Portemonnaies wie die Jacken ihrer Besitzer eher zugeknöpft, so daß die positive Resonanz auf die ausgestellten Werke weit hinter den Verkaufszahlen zurückblieben, wie es Bildhauer Olaf Jung formulierte. Der mit einem bildhauernden Großvater und einem Steinmetz als Vater familiär vorbelastete Künstler hatte bereits mit jugendlichen dreizehn  Lenzen seine ersten Steinarbeiten verkauft. Auf dem Markt war er mit seinen Steinskulpturen, einer nahezu überlebensgroßen Holzplastik und steinernen Sanitärobjekten präsent.

Mit hohen Verkaufszahlen rechnete Goldschmiedin Karen Lünse eher nicht, dazu lagen die Preise ihrer Ringe oder Süßwasserperlencolliers etwas über dem, was man in der Regel so bei sich trägt. Sie verstand den Markt daher auch eher als  gute Werbeplattform und freute sich um so mehr, als sie von einem Besucher telefonisch zur abendlichen Schmuckpräsentation ins nahe Elsaß eingeladen wurde.

Aus dem elsässischen Straßburg war Philippe Sutter angereist, einer unter nur vierzig Künstlern weltweit, die mit Kristallglasuren arbeiten. Eine Technik, die bei einen Brennfehler Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts in der Porzellanmanufaktur in Sèvres entdeckt worden war. Hierzu mengt Sutter der normalen Glasur Metallsalze bei und erhitzt die damit bestrichenen Porzellanwerkstücke auf 1 300 Grad, bis die Glasur schmilzt. Danach wird der Ofen auf 1 000 Grad heruntergefahren und die Salze beginnen auszukristallisieren. Etwa einen Zentimeter pro Stunde wüchsen die Kristalle, erzählte Sutter aus dem Werkstattalltag. Bis zu acht Stunden seien die im Renndorf angebotenen Stücke, deren Oberfläche an Eisblumen am winterlichen Fenster erinnern, im Ofen geblieben, erzählte er. Sein Paradestück, eine schneeweiße, riesige Perle, lag zwölf Stunden in der Hitze.

Porzellan hat es auch der gebürtigen Dresdnerin Stefanie Mathy angetan, zum Einen wegen seines transparenten Charakters, aber vor allem im Kontrast zu dem von ihr verarbeiteten tiefschwarzen, an Mineralien reichem Westerwälder Ton. In ihrem Atelier im lothringischen Bining formt Mathy neben Gebrauchskeramik auch Skulpturen. Ihr Projekt für die kommenden Wintermonate sei eine Jazz-Band, natürlich in Schwarz und Weiß.

Von der alt-römischen, reliefverzierten Terra sigillata ließ sich das spanische Ehepaar Pilar Nadales Marfil und Raúl Pereda Cruz vor fünf Jahren inspirieren. Hinzu kam eine gewisse maritime Verbundenheit. Bei einem Blick auf seine mit Sand grundierten Bilder und Schalen oder ihre Skulpturen, schweiften die Gedanken sofort in tropische Schnorchelparadiese ab.

Die verkaufsschwache Zeit sinnvoll nutzend, formte der Schwabe Siegfried Stier an seinem Stand Öllampen und Kannen, was natürlich für sich allein bereits ein Hingucker war. Als Einzelkämpfer in der Werkstatt müsse er schon sehen, wie er während der Marktsaison seinen Warenbestand laufend ergänze. Seine auf dem Markt ausgestellten Stücke seien auch als Vorlage für Kunden zu sehen, so Stier, denn er fertige seine Gebrauchskeramik auch frei nach Wunsch höher, breiter oder andersfarbig und gehe auf die individuellen Kundenwünsche ein.

Zu den Altbekannten auf dem Iffezheimer Töpfermarkt gehören Marlena und ihr Johann Duffek. Ihre Gartenkermaik sei äußerst aufwändig in der Herstellung, erläuterte die gebürtige  Ecuadorianerin. Alle Figuren seien von Hand modelliert und mit viel Liebe zum Detail glasiert. Ebenso viel Liebe zum Detail zeigten auch Georg Mathes und Werner Klas, deren täuschend echten Reptilien schon seit Jahren den Markt bevölkern.

 

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