H O M E
 

Iffze.de > Aktuell > Neues > Neues 2012

 

31. März 2013

 

 

Osterkonzert

 

Klanggemälde in prächtigen Farben mit fein ausgearbeiteten Nuancen schenkte der Musikverein Iffezheim seinem Publikum. Sein Osterkonzert wartete mit Höhepunkten der zeitgenössichen Blasmusik auf. 

Traditionell eröffnete die Jugendkapelle unter Matthias Lang, der einmal mehr die Eleven auf den Punkt fit gemacht hatte, den musikalischen Reigen. Wie Beethovens in seiner fünften Symphonie mit dem Anfangsmotiv das Schicksal an die Pforten klopfen läßt, so war es das Blech des Schlagzeuges, das die Zäsur im jungen Leben der Theresa Durso markierte, deren Kampf mit ihrem Hirntumor die Jugendkapelle im emotionsgeladenen Arrangement vom Michael Sweeney („Emerald Awakening“) zur Eröffnung nachzeichnete.  

Emotional, nostalgisch und heiter ging es weiter, als Matthias Lang mit der weiß behandschuhten Hand den Taktstock zum Michael – Jackson - Medley hob, bei dem Dominik Schäfer solistisch an der Trompete glänzte. Pascale Feiertag konnte ihr Können am Saxophon bei der lateinamerikanischen Zugabe unter Beweis stellen. Der Auftritt der Musikerjugend machte einmal mehr deutlich, daß es dem Musikverein Iffezheim um die künftige Qualität seines Hauptorchesters nicht bange sein muß.

Mit den fröhlichen Fanfarenklängen der „Musica Gloriosa“ (Alfred Bösendorfer) setzte das Hauptorchester den Abend fort. Elegisch-lyrische, fast streicherhafte Klänge wechselten sich unter dem sicheren Dirigat von Hermann Schneider mit triumphalisch aufbrausenden Fanfaren ab, die den zunächst pompös anmutenden Titel des Stückes bekräftigten.

Nochmals durften die Musiker am Blech kräftig ins Horn stoßen, um mit schmetternden Fanfaren den Weg in das mittelalterliche Leben auf der Burg „Askania“ (Klaus-Peter Bruchmann) zu bereiten. Alle Regster waren auf das Äußerste gefordert, um die Stimmung des höfischen Lebens auf Jagden, bei Turnieren und bei der holden Minne in allen seinen Facetten zu zeichnen.

Für Schauer auf dem Rücken und Gänsehaut auf den Armen sorgten die Musiker als sie „Highland Cathedral“ zelebrierten. 1982 für die Highland Games in Deutschland von Michael Korb und Uli Roever geschrieben, eroberte die Melodie die Herzen der Schotten im Nu, so daß sie mittlerweile als heißer Kandidat für die schottische Nationalhymne gehandelt wird. Justine Schäfer (Piccolo-Flöte) und Johanna Schneider (Oboe) brillierten in ihren Solo – Partien.

Die Zuhörer wähnten sich in den Kinosaal versetzt, als die „Muggles“ von der Bühne herab sphärische Glockenklänge über dem Publikum ausbreiteten und es auf eine Reise in die magische Welt des „Harry Potters“ (Patrick Doyle) mitnahmen. Gekonnt ließen die Musiker die Bilder von den Teilnehmern am tri – magischen Turnier, Potters ersten Liebesbanden, und den immer währenden Kampf mit dem „Dunklen Lord“ aufleben ließen.

Die dank des Jahrzehnte lang qualmenden Werbefeldzuges als Inbegriff von „Freiheit und Abenteuer“ geltende Filmmusik des Streifens „Die Glorreichen Sieben“ verfehlte auch in der Iffezheimer Festhalle in ihrer Dramatik ihre Wirkung nicht. Mal rhythmisch straff, mal lasziv harmonisch setzten die Musiker Elmer Bernsteins Oskar nominierte Musik um.

Emotion pur gab es bei der musikalischen Umsetzung von Oscar Lewis sozialkritischem Roman „Children of Sanchez“. Das zwischen Schwermut und Lebensfreude pendelnde Stück von Chuck Mangione gab den Solisten Stefan Etzkorn (Flügelhorn), Matthias Lang (Saxophon), Alica Leuchtner (Xylophon) und Kevin Mucic (Glockenspiel) Raum, ihr Können zu beweisen.

Einen samtweichen Klangteppich breiteten die Klangkünstler bei Robie Williams „Swing when you're winning“ aus, aus dem Mackie Messers Haifischzähne oder das „dumme“ „I love You“ hervorblitzten.

Stefan Etzkorn, Matthias Lang und und Klaus Schäfer konnten im Medley aus Frank Sinatras größten Hits wie „Cheek to Cheek“ oder „Everybody loves Somebody“ erneut solistisch glänzen, bevor das Waldhorn - Trio das abschließende „My Way“ anstimmte. Lang anhaltender Schußapplaus war der Lohn für die lange Probearbeit der Musiker, die mit ihrer Polka – Zugabe, die Zuhörer endgültig von den Sitzen rissen und mit dem Marsch „Colonel Bogey“, ja, der mit den Pfiffen aus „The River Kwai“, einen fulminanten Schlußpunkt setzten.

 

 
Euer Kommentar an Matthias

Copyright © www.Iffze.de

Bei namentlich gekennzeichneten Artikeln liegt das Urheberrecht beim Verfasser.