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12. Januar 2013

 

 

Prunk- und Fremdensitzung

 

Mit einem Programm, das vieles, vieles, was einem in Fernsehfasnachten vorgesetzt wird um Längen schlägt, meldete sich der Iffezheimer Carnvalsclub (ICC) begeisternd zur diesjährigen Kampagne zurück. Auf den Tag genau 38 Jahre nach der allerersten ICC – Sitzung.

Mit den elegischen Klängen von Barcley James Harvests „Hymn“ eröffnete der mitreißend aufspielende Fanfarenzug Iffezheim die Sitzung, um nach dem Einzug des Elferrates mit den Damen „Barbara Ann“, „Mama Loo“, „Mary - Lou“ und deren „Roten Lippen“ dem Publikum kräftig einzuheizen.

Die von Iris Stiefel und Gudrun Greß betreute Minigarde ließ es im Schlumpfenland schlumpfen, bis die Häuser wackelten.

In der Giftküche der niederen und höheren Politik rührte Alchimist Rüdiger Zoller einen sehr gut mundenden, kräftigen Politikcocktail aus Feuer, Wasser, Luft und Erde an und würzte diesen mit arabischen Potentaten, Staatsschulden, teuren EnBW-Aktien und dem Beton der Ortskernsanierung.

Mit der Ortskernsanierung haderten auch die beiden Sitzungspräsidenten Daniel Haas und Andreas Schneider: Statt das versprochene Gelobte Land, in dem Milch und Honig flössen, zu schauen, würden sie nun in das Tal der Tränen blicken, in dem sich Pfosten zu Plagen biblischen Ausmaßes aneinanderreihten, statt schäumender Lebensbrunnen nur Wässerchen an der Klagemauer herab rännen und sich Triumphbögen städtebaulicher Exzesse in den Himmel reckten.

Eine grandiose Überraschung gelang dem ICC mit dem diesjährigen Orden, der, nein, nicht die Ortskernsanierung auf die Schippe nimmt, sondern „Brezeln, Brot und Weck“ der ältesten Bäckerei des Renndorfes huldigt, bei der auch nach 111 Jahren „Gott sei Dank noch lange nicht Schluß“ sei, wie der zu Tränen gerührte Seniorchef Norbert Kronimus unter den stehenden Ovationen des Publikums versicherte.

Bürgermeister Peter Werler kam jedoch nicht ungeschoren aus dem Thema „Ortskernsanierung“ hervor: er erhielt unter dem Beifall des Saales den Goldenen Pfosten am silbernen Band.

Fußballfan Jonathan Merkel versenkte das Runde in das Eckige mit seinem Exkurs über die Philosophen unter Deutschlands Fußballern, deren geistreiche Ergüsse einen tiefen Blick in das Befinden im Land der Dichter und Denker gewährten.

Mit ihrem rasanten Querschnitt durch berühmte Opernchöre versetzte die zu den drei Besten der Republik gehörende Garde des TSV Landau das Publikum bis zur Rakete in Extase.

Aushilfsbürgermeister Herbert Sauter und sein Bürobote Matthias „Stonnes“ Schneider wälzten sich durch Akten über verspätete Blasiussegen, Auswärtspinkler, rothaarige Nutella - Könige, rosa Beinkleider, erbrochene Gebisse, verkorkste Ortskernsanierungen und breiteten die Fehltritte der Iffezheimer Bürger und seiner Meister vor diesen aus.

„Don't stop Me now“, so einer der Titel des Queen-Medleys, zu dem die „Dance Company“ über die Bühne fegte und keiner im Saal hätte auch nur eine Sekunde daran gedacht, die Teens davon abzuhalten, die Festhalle zu rocken.

Über das schwere Leben der wehleidigen, zu häuslichen Pflichten verdonnerten Krönung der Schöpfung lamentierten die beiden Hausmänner Holger Deutschmann und Marc Schwander und schilderten ihren Alltag in allerlei Nonsense und Blödgebabbel, nicht ohne dabei einige angespitzte Pfosten gegen die Rathausspitze abzufeuern.

Voll Leichtigkeit und Anmut schwebten die Herren des ICC – Männerballetts zu den weltbekannten Melodien der schwedischen Popgruppe ABBA über die Bretter, die die Welt bedeuten.

Einmal mehr hatte der ICC mit den „Sechs Richtigen“ das große Los gezogen, die natürlich die Steilvorlagen aus der Ortskernsanierung zu Volltreffern nutzten und bei denen es neben „Beilagensalat“ und „Bibbeleskäs“ alles zum Essen gab, was rein- und mit dem das Publikum wie eine Rakete abging.

In einer märchenhaften Darbietung tanzte sich die Gruppe „Soley“ die „Sorgen des Königs“ um einen Bräutigam für seine „häßliche Tochter“  von der Seele.

Auf die Stühle brachte zum Ende der Sitzung der nochmals mächtig aufdrehende Fanfarenzug das Publikum, das sich gerne „An Tage wie diese“ erinnern wird.

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