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22. März 2010

 

 

St. Martin auf dem Weg in die Zukunft

 

Die ganze Kindergartenkarriere nur in der „Mäuse“ - oder „Löwen“ -  Gruppe? Das gehört im Kindergarten St. Martin der Vergangenheit an. Die herkömmlichen Gruppenräume wurden auf- und von Bildungswelten abgelöst.

Hintergrund der Umgestaltung sei der „Orientierungsplan für Bildung und Erziehung“, der in den baden-württembergischen Kindergärten in 2010 umgesetzt werden müsse, erläuterte die Leitern des  Kindergartens Sankt. Martin, Hannelore Klethi. In zum Teil hitzigen Diskussionen habe sich das Team ausgiebig mit der Frage beschäftigt, was sich in der katholischen Einrichtung ändern müsse und erkannt, daß ein neues Raumsystem geschaffen werden müsse, den „Bildungswelten“ als Funktionsräume, bei deren Ausgestaltung die Kinder ein Wörtchen mitredeten.

Ein erster Schritt auf diesem Weg sei die Einrichtung eines Bistros für alle Kindergartenkinder gewesen, so Hannelore Klethi, womit die Essecken in den einzelnen Gruppenräumen aufgelöst werden konnten.

Danach seien die alten Gruppenräume nach und nach in die Funktionsräume umgewandelt worden, wobei dieser Prozess noch nicht abgeschlossen sei und dies auch nie sein werde, betonte die Leiterin. Im „Atelier“ könnten die Kinder nach Herzenslust ihrer Kreativität freien Raum lassen. Die „Spielwelt“ lade zum Rollenspiel ein, das am nächsten Tag an gleicher Stelle wieder aufgegriffen werden könne, denn es werde nichts weggeräumt, erläuterte die Führungskraft. In der „Welt der Forscher“ entdecken die Kinder spielerisch Zusammenhänge. In der Bauwelt können sie mit ihren Ideen hoch hinaus. Im Raum für „Sinn, Werte und Religion“ ist natürlich zur Zeit Ostern das Thema.

In der „Sprach- und Schreibwerkstatt“ mit dem angeschlossenen „Zahlenland“ darf das Kind in die Geheimnisse der Buchstaben und Zahlen eintauchen. Dort steht auch das Jahresglas, das die Kinder täglich mit einem Edelstein aus dem jeweiligen Monatsglas befüllen und so spielerisch erfahren, wie sich die 365 Tage des Jahres aus den einzelnen Tagen der Monate zusammensetzen.

Die Fünf- und Sechsjährigen dürfen den Computerführerschein machen und mit und als „Schlaumäuse“ am Rechner spielerisch Aufgaben lösen.

Kinder zeigen ihren Eltern den neugestalteten Kindergarten

Jedes Kind werde bei seiner Aufnahme einer „Stammgruppe“ zugeordnet, erläuterte Hannelore Klethi, das neue Konzept. In der Eingewöhnungsphase bleibe das Kind dort, um eine feste Beziehung zu seiner Erzieherin aufzubauen. Mit der gewonnenen Selbstsicherheit in der neuen Umgebung mache sich das Kind dann auf den  Weg, die Welten zu erkunden. Beim Verlassen der Stammgruppe muß das Kind sein Paßbild auf der Magnettafel der entsprechenden Welt zuordnen, damit die Erzieher einerseits wissen, wo ihre Zöglinge sich aufhalten, anderseits deren Vorlieben verfolgen können.

Die Erzieher ließen dem Kind bei seinen Ausflügen die Wahl, sich entsprechend seiner Neigungen und Fähigkeiten in den Welten einzurichten, denn es gelte, das Kind zunächst in seinen Stärken zu unterstützen und damit sein Selbstbewußtsein zu fördern. Seine Entwicklung könne das Kind aktiv mitgestalten, denn es werde von seinen Erziehern immer wieder gefragt: „Was möchtest Du lernen?“ Innerlich gestärkt könne das Kind dann an die Aufarbeitung seiner Schwächen gehen, erläuterte Hannelore Klethi die neue Vorgehensweise.

Sicher werden wir Fehler machen, so die Leiterin, aber wir werden daraus lernen und die Erkenntnisse in die ständige Weiterentwicklung des Kindergartens einfließen lassen.

Auf der Grundlage des Beobachtungssystems INFANS werde die Entwicklung des Kindes in all seinen Facetten, bis hin zu seinen Beziehungen zu anderen Kindern,  festgehalten. Die Antworten auf die Frage „Was kann das Kind“ werde mit den Grenzsteinen des „Bielefelder Screenings“ verglichen, die angeben, was das Kind können sollte. In Elterngesprächen würden die Stärken und Defizite des Kindes sowie der gemeinsamen Lösungsweg zur Behebung der Defizite besprochen. Ein gutes Verhältnis zu den Eltern sei dem Kindergarten sehr wichtig, so Hannelore Klethi. Die große Zufriedenheit der Eltern mit der Arbeit des Kindergartens, sei auch am Elternnachmittag zur Sprache gekommen, an welchem die Kinder ihren Eltern den neu gestalteten Kindergarten zeigten.

 
Euer Kommentar an Matthias  
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