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19. Juni 2010

 

 

Festkonzert zum Dirigentenjubiläum

 

Ein Perlencollier aus Preziosen berühmter Opernkomponisten präsentierte der  Männergesangvereins Liederkranz 1857 Iffezheim, begleitet von dem Pianisten Klaus-Martin Kühn am Steinway-Flügel,  anläßlich des 30-jährigen Dirigentenjubiläums des Chorleiters  Herbert Szymanski seinen Gästen. Durch den eindrucksvollen Abend führte kundig der bekennende Opernliebhaber Hans-Jörg Oesterle.

Das erste der festlichen Lieder weihte der Männerchor, wie es der Eingangschor zu Wolfgang Amadeus Mozarts Freimaurerkantate vorsieht, der „Seele des Weltalls“, der Licht und Wärme spendenden Sonne und eröffnete damit den Zyklus aus Werken des österreichischen Musikfürsten, der mit „Oh Isis und Osiris“ aus der Zauberflöte à capella seine getragene Fortsetzung fand. Den Mozart-Zyklus ergänzte die Mezzo-Sopranistin Rosalinde Herbeck, die mit ihren schalkhaften Schauspielkunst die Zuschauer für sich gewann, mit Papagenos Arie „Der Vogelfänger bin ich ja“. Nochmals zur Zauberflöte griff der Chor zum Abschluß des Mozart Reigens mit dem Schlußchor des Opus „Heil sei Euch Geweihten“, bei dem der Erste Tenor mit seinen Koloraturen erneut in den höchsten Höhen gefordert war.

Mit dem Trinklied aus „La Traviata“ eröffnete der Chor im beschwingten Dreivierteltakt den Zyklus mit Werken des italienischen Romantikers Guiseppe Verdi. Sprachlich nuanciert und in breit angelegter Dynamik inszenierte der Chor die Mutlosigkeit der Besiegten im „Chor der Kreuzfahrer“ aus „Die Lombarden“.  Vom Piano dem Lauf der aufgehenden Sonne ins Forte folgend, schmetterte der Chor das Thema des Zigeunerchores („Heil sei dem neuen Tag“) aus voller Manneskraft in das Auditorium.

Ein Hauch von Verona wehte durch die Versteigerungshalle als der omnipräsente Chor mit einem sehnsuchtsvollen „Vapensiero...“ Guiseppe Verdis Gefangenenchor aus der Oper „Nabucco“ im italienischen Original anstimmte und die ganze Verzweiflung der Zwölf Stämme Israels in der babylonischen Gefangenschaft in seinen Vortrag legte und damit die Halle in seinen Bann zog.

Zur Pause lud der Chor mit dem Trinklied aus Verdis  „Ernani“ und forderte im Fortissimo: „Erhebet das Glas und trinkt den goldenen Wein“, bevor der Schlußakkord einem fallenden Bühnenvorhang gleich den ersten Konzertteil beendete.

Als Kontrapunkt zu den Opernwerken eröffnete das Vokalensemble „Just for Fun“ des MGV die zweite Halbzeit mit den spanischen Liebeslied „Montana de Fuego“ und widmete das Lied „Man ist nie zu alt um jung zu sein“ (beide Pasquale Thibaut) dem Chorleiter Szymanski zum Jubiläum. In operettenhafter Leichtigkeit bummelte die Mezzo-Sopranistin Rosalinde Herbeck  als Verliebte durch Karl Millöckers „Die Dubarry“.

Mit dem „Matrosenchor“ von Richard Wagner meldete sich der Männerchor eindrucksvoll auf der Bühne zurück. Kirmesstimmung verbreiteten die Sänger mit dem „Chor der Landleute“ von Bedrich Smetana, welche Rosalinde Herböck in ihren forsch inszenierte Couplet „Jung sa ma, fesch sa ma“ von Robert Stolz übernahm und das Publikum begeisterte.

Die innige Verbundenheit zwischen dem Männerchor und seiner langjährigen Begleiterin Rosalinde Herbeck kam bei dem Duett „Ach ich hab in meinem Herzen“ aus der Oper der „Schwarzer Peter“ glanzvoll zum Ausdruck.

In einer konditionellen Meisterleistung sprengte der Klangkörper am sicherem Zügel von Chorleiter Herbert Szymanski  à capella auf der Hatz nach Hirsch und Eber durch Carl Maria von Webers „Jägerchor“ aus dem „Freischütz“, der deutschesten aller Opern. Nicht weniger fulminant präsentierte sich der Chor beim abschließenden  Bizetschen „Torreromarsch“ aus der Oper „Carmen“. Im Fortissimo galoppierte der Chor akzentuiert dem von den Zuhörern sehnsüchtig erwarteten Hauptthema des Stückes („Auf in den Kampf“) entgegen, das im Piano leichtfüßig den Kehlen der Bässe entströmte, um im Fortissimo vom Gesamtchor übernommen zu werden, welcher in fulminanten Tempo  auf  den prächtigen Schlußpunkt des Konzerts zusteuerte.

Stehende Ovationen waren der Lohn für die intensive Probenarbeit, in welcher Chorleiter Herbert  Szymanski seine Sänger vorbereitet hatte. Ein Chorleiter mit großer integrativer Kraft, wie Sängervorstand Karlheinz Schäfer in seiner Laudatio hervorhob.  Szymanski gelinge seit drei Jahrzehnten der Spagat zwischen Wollen und Können, Jung und Alt, was sich nicht nur an der großen Zahl der Sänger, sondern auch daran festmachen ließe, daß mit Großvater, Vater und Sohn zum Teil gleich drei Generationen einer Familie im Chor aktiv seien.

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