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28. November 2010

 

 

Baby wider Willen

 

Wenn, frau in der Hektik des Aussteigens, vom bürgermeisterlichen Gatten schmählich auf dem Bahnsteig alleine gelassen, die Henkel der falschen Reisetasche erwischt. Wenn sich dann an den Henkeln keine Reise- sondern eine Babytragetasche samt Inhalt baumelt, befindet sich der Zuschauer hilflos inmitten der Zwerchfellattacken der Kolpingsfamilie Iffezheim.

„Hans-Herrman, Kinder sind die Karrierebremse“ bleute ein ums andere Mal die von Julia Sauter herrlich überkandidelt gespielte „General Mutter“ ihrem bürgermeisterlichen Sohn  und Landrat in Lauerstellung (Matthias Schneider) ein. Und weil sein Wille auch der Wille seiner ergebenen Gattin (Bianca Schramm) war, stand den kinderlosen Träumen  von der großen Politik der, von der Bürgermeistersekretärin Sonja (Victoria Gress) despektierlich „Gräfin Rotz von der Backe“, genannten Bürgermeistermutter fast nichts mehr im Wege. Fast!

Hans Himmelreich fiel aus allen Wolken und Landratsträumen als seine Frau Christa zwar um einige Pfund leichter, aber mit einem versehentlich am Bahnhof aufgegriffenen Säugling bepackt, von der Kur ins Rathaus zurück kam. Zaghafte Anfragen beim, wegen Kindesentführung ermittelnden Leiter des Polizeireviers Pius Schellenbrink (Andreas Zink), ob denn Verwechslung zu mildernden Umständen führen könnten, verpufften ins Leere, sah Schellenbrink die Entführung doch als sein Sprungbrett in die Polizeidirektion, die er mit der ganzen Härte des Gesetztes verfolgen wollte. Für das Zurückbringen an den Zug war es zu spät. Guter Rat war teuer für den Bürgermeister, der das „Baby wider Willen“ weder  auf seinem Weg ins Landratsamt noch ins Gefängnis brauchen konnte. Der gute Rat kam in Form des Landstreichers Theo (Herbert Sauter auf den Leib geschrieben), der im Tausch gegen bürgermeistermütterlichen  Chateau Neuf du Pape und Gänseleberpastete die Polizei in die Irre führte. Ausgerechnet Landstreicher Theo, das rote Tuch der von Manuela Schwab Wort und Spruch gewaltig in Szene gesetzten Frieda Schäufele, die „Alle g'here se eigsperrt !“ überall Sittenlosigkeit und Verbrechen witternd, immer wieder mit Urgewalt ins Bürgermeisterbüro brach.

Unter dem wissenden Gekicher der Zuschauer wurde aus der bürgermeisterlichen „Karrierebremse“ bald ein zärtliches „Du“, die „Mama“ und „Papa“ auf den Namen Lukas – nach dem Lokomotivführer – tauften.

Der ruhende Pol inmitten all des Wirrwars bildete der „arbeitsame“ Gemeindearbeiter Peter (ergötzend langsam Hermann Burkard), an dessen Besenstiel sich während seiner Verschnaufpausen die Schnecken Wettrennen lieferten. Seine Arbeitsscheu tat seinem Geschäftssinn keinen Abbruch, als er die, vor einer Polizeikontrolle weggeworfene Babyerstausstattung, zum doppelten Preis an den Bürgermeister zurück verkaufte.

Doch alles Herzen und „Papi kommt mit Schnulli – Schnulli“ machten vor der Erkenntnis halt, daß das Kind zu seiner richtigen Mutter gehört. Während der großen Demonstration, auf der „General Mutter“ ihre Abscheu gegen die verbrecherischen, herzlosen Kindesentführer zum Ausdruck bringen wollte, sollte das öffentliche Geständnis stattfinden und der Bürgermeister sich samt Gattin dem Leben als Knacki statt Landrat hingeben. Wäre da nicht Theo, der König der Landstraße, der schlitzohrig die Geschichte vom Findelkind vor der Rathauspforte inszenierte, und so dem Bürgermeister seinen Sessel rettete. Da Komödien nie traurig enden, verflog des Bürgermeisters Schmerz um den „verlorenen Sohn“  mit der Nachricht, daß seine Gattin Christa Guter Hoffnung war. Begeisterter Szenenapplaus, frohes Lachen und lang anhaltender Schlußbeifall waren der Lohn für die Wochen langen Proben.

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Euer Kommentar an Matthias
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