Ratssitzung vom 27. September 2010
Ausschließlich aus Bauangelegenheiten
setzte sich die Tagesordnung der Ratssitzung in Iffezheim
zusammen. Die Vergabe der Ingenieuraufträge für die
Erweiterung der Haupt- und Realschule wurden auf Antrag
der CDU-Fraktion vertagt. Wie deren Fraktionsvorsitzender
Meingold Merkel ausführte, sei einerseits über die Auswahl
der Ingenieurbüros im Bauausschuß noch nicht beraten
worden, zum anderen halte es die Fraktion zum derzeitigen
Planungsstand für verfrüht, Büros zu verpflichten. Der
ursprüngliche Plan werde derzeit auf die vom Regierungspräsidium
gebilligte Größe reduziert, bestätigte Bürgermeister
Peter Werler, eine Beauftragung von Ingenieurbüros sei
jedoch im Planungsablauf unumgänglich. Der Bauauschuß
solle jedoch vorher über die zu beauftragenden Büros
beraten, bekräftigte Hans-Jörg Oesterle. Die anderen
Fraktionen folgten dem Vertagungsantrag.
Einstimmig vergab der Rat die
Außenarbeiten um das Rathaus an eine ortsansässige Firma
für knappe 170 000 €. Ebenso einstimmig wurde mit den
Natursteinarbeiten am Altbau eine rastatter Firma beauftragt.
Sie war zwar nicht die günstigste Bieterin, sei aber
in der Lage, sofort mit den Arbeiten zu beginnen, wodurch
die nachfolgenden Malerarbeiten noch vor dem Wintereinbruch
abgeschlossen werden könnten.
Für 74 000 € wurden Elektroarbeiten
an eine ortsansässige Firma vergeben. Wie der Sitzungsvorlage
zu entnehmen war, seien die entstehenden Mehrkosten
durch Änderung an der Deckenausführung geschuldet. Der
Auftrag für die Fluchtwegbeleuchtung wurde vertagt,
da Manfred Weber (FWG) eine Fluchtwegbeschilderung vorstellte,
die gänzlich ohne Strom auskomme und zu Preisen zwischen
zehn und fünfzig Euro je Element zu haben seien. Damit
ließen sich etliche tausend Euro einsparen. Architekt
Frank Pillich versprach, sich mit dem zuständigen Ingenieurbüro
zu beraten.
Gegen die Stimme von Harald Schäfer
(SPD) vergab der Rat für 20 640 Euro die Arbeiten für
die Pergola über den Platz am alten Feuerwehrhaus an
eine sinzheimer Firma. Die Gegenstimme Schäfers richtete
sich nicht gegen die Firma, sondern gegen die Pergola
an sich.
Einstimmig billigte der Rat den
Architektenvertrag über den Umbau und die Erweiterung
der Haupt-und Realschule mit dem Architekturbüro Manfred
Merkel.
Bürgermeister Peter Werler informierte
die Räte über das bereits aus der Presse bekannte Ergebnis
der „standardisierten Bewertung“ der Stadbahntrasse
zum Flugplatz Söllingen. Die höchste Bewertung habe
die direkte Anbindung an den Bahnhof Baden-Baden erzielt,
gefolgt von der Strecke entlang der B36. Bei der
Bewertung der Strecke durch Iffezheim und Hügelsheim
sei der Wert ab dem es öffentliche Zuschüsse gebe, nicht
erreicht worden. Dies liege wohl daran, daß Faktoren
wie Reisezeit mittlerweile stärker bewertet würden als
die Möglichkeit, den öffentlichen Nahverkehr zu stärken.
Die Bewertung stieß auch auf Unverständnis bei den Räten,
weshalb Werler das Ingenieurbüro zur Vorstellung der
Bewertung auf den 25. Oktober 2010 in die Ratssitzung
eingeladen hatte.
Meingold Merkel führte unter Verschiedenes
an, daß bisher an der Haupt-und Realschule nur dienstags
am Nachmittag unterrichtet worden sei. Diesem
Umstand Rechnung tragend, habe die Gemeinde bisher die
Schülerbeförderung nach Wintersdorf und Ottersdorf finanziert.
Im neuen Schuljahr werde nun bis auf freitags an allen
Nachmittagen unterrichtet. Die Schüler aus den Rieddörfern
hätten jedoch außer dienstags keine Möglichkeit,
per ÖPNV nach Hause zu kommen.Er forderte die Verwaltung
auf, bei den Stadtwerken Baden-Baden nach Kapazitäten
für die weiteren Tage anzufragen und eine Beschlußvorlage
für den Rat zu erarbeiten, damit dieser beschließen
könne, ob er die erweiterte Schülerbeförderung trage
oder nicht.
Aus der Zuhörerschaft wurde die
Verkehrssituation in der Rosenstraße thematisiert. Deren
Einmündung in die Hauptstraße sei durch die in der Hauptstraße
parkenden Fahrzeuge sehr unübersichtlich und dadurch
gefährlich. Peter Werler versprach, den Verkehrsknoten
in die nächste Verkehrsschau aufzunehmen. Eine Entlastung
der Rosenstraße vom Zubringerverkehr zur Schule
sei erst mit der Realisierung des Baugebiets „Nördlich
der Hauptstraße“ möglich, verdeutlichte Werler. Ein
Zeithorizont sei jedoch dafür zur Zeit nicht vorhersagbar.
Das Thema „Nördlich der Hauptstraße“ nahm ein weitere
Zuhörer auf und erkundigte sich nach dem geplanten Fortgang
der Planung. Werler verriet, daß sich die Räte
anschließend in nichtöffentlicher Sitzung mit dem Thema
befassen würden und für den 28. Oktober die Grundstückseigentümer
eingeladen seien, ihre unterschiedlichen Interessenlagen
auszutauschen und eine Lösung zu erarbeiten.
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