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16. Januar 2010

 

 

Ehrenmützenpfarrer

 

Und wieder einmal war es soweit: In Iffezheim begann die Fasnachtszeit. Mit einem vierstündigen Gute-Laune-Cocktail aus Tanz, Satire, Büttenreden und Klamauk unterhielten die Narren des ICC auf's vortrefflichste, was der proppenvolle Narrentempel mit stehenden Ovationen dankte.

Den schwierigen Einstieg übernahm dem „Schreiner sei G'sell“, Rüdiger Zoller, der in geschliffenen Reimen die Würmer in der großen Politik freilegte und egal ob Friedensnobelpreis, Atommüll, Internationaler Club zum Résumée kam: „Wie der Schreiner, so kann's keiner“.

Großes „Theater“ machten die kleinsten der Narrenschar mit ihrem Clowntanz, wofür es die erste Rakete des Abends gab.

„Ohne Musik geht nix“, stellte Musikerin Jolanda Merkel fest, und bewieß, daß frau -““deß muß ich euch jetzt grad ämol verzähle“ - mit Musikerwitzen um Dirigentensiegertreppchen und aufgetakelte Festspielhausbesucherinnen prächtig unterhalten kann.

Reichlich Schwung in den Saal brachte die landauer Tanzgarde, die nicht umsonst Dritte der Deutschen Meisterschaften wurde.  

Schwer mit seiner Größe zu hadern hatte „Gartenzwerg“ Herbert Sauter bei seinem Büttendebüt. Ob bei Erdbeer- oder Spargelernte oder im Atommüllager, konnte er über seine Größe „nur noch klage“. Als einzigster Trost blieb ihm, daß er im Vorgarten des Rieder Ortsverstehers für die entscheidenden Punkte im Wettstreit „Unser Dorf soll schöner werden“ gesorgt hatte.

„Jetzt geht's los“ versprachen die „Iffzer Strohmer“ und legten, nachdem sie sich artig bei ihrem langjährigen närrischen Weggfährten, dem scheidenden Pfarrer Asal, bedankt hatten, in epischer Breite die Fehltritte der Iffzer dar. Mit an Schneckenfallen trunken gewordenen Hunden, festsitzenden Gummistiefeln, amtlich korrekt angeschnallten Wildschweinen und Wanderklos rissen sie die Zuhörer zu Begeisterungsstürmen hin.

Ein klassiches „Heimspiel“ absolvierte der Fanfarenzug Iffezheim, der in null komma nix die Halle auf den Siedepunkt brachte und nur wenig daran fehlte, daß auf den Tischen getanzt wurde.

Im itsy bitsy Strandbikini enterten die „Badenixen“ der „ICC-Dance Company“ das knall-rote Gummiboot und begeisterten das Publikum.

Stehende Ovationen gab es für den „Wahrsager“ Harald Kraft, der, eskortiert von seinem Rabenchor (Armin Merkel, Christoph Laubel), in seiner Nebel umwallten Kristallkugel die Ausrutscher bei Schlitten fahrenden Großväter, Hautstraffungscreme frühstückenden Ehemännern und von Kürbissen erschlagenen Hühnern erblickte.

Ein weiters Glanzlicht setzten der ICC-Ehrenpräsident Bernd Hansmann und der rieder Elferrat Leander Klumpp als Garde-Tanzpaar. Grazil und mit altersbedingter Gliedersteifheit meisterte das Duo die herausfordernsten Figuren des klassischen Gardetanzes und sorgte dabei für reichlich Lachtränen in den Augen und Muskelkater im Zwerchfell des extasisch applaudierenden Publikums.

Wenn vom überdimensionierten Treppenhochstuhl aus ernsthaft über Tee aus Toillettenwasser, Popp Corn im Bett und blauen Trauben für eben solche Augen erzählt wird, kann es sich bei den „eineiigen Zwillingen“ nur um die närrischen Urgesteine Beate Hauns und Karin Kratzer handeln, die mit ihren Streichen die Lacher auf ihrer Seite hatten. Beim abschließenden Lied um den „Selig machenden String-Tanga“ aus der Alt-Kleidersammlung schmiß sich das Publikum vor Lachen förmlich weg.

Eine ausgelassene „Fiesta Mexicana“ mit grazil tänzelnden Senoritas und temperamentvollen Senores feierte zum Abschluß des Abends das Männerballett des ICC, bevor sich alle Aktiven zum Finale auf der Bühne versammelten und vom Publikum mit Beifall überschüttet wurden.

ICC-Ehrenmütze für Walfried Asal

Unter großem Applaus der Narrenschar überreichte das Führungsduo des Iffezheimer Carneval Clubs, Daniel Haas und Andreas Schneider, ihrem langjährigen närrischen Wegbegleiter Pfarrer Walfried Asal die Ehrenmütze des ICC. Asal habe sich um die Narretei verdient gemacht, so die beiden Laudatoren, weil er die Fasnacht nicht aus der Kirche verbannt habe. Mit dem närrischen Gottesdienst am Fasnachtsonntag und der traditionellen Narrenspeißung am Rosenmontag (Pfarrmost und Speck) habe er dafür gesorgt, daß die Narren keinen Schaden an Leib und Seele genommen hätten. Die Trauer der Narren um den scheidenden katholischen Hirten schlug sich ebenfalls im Jahresorden nieder: Der Spruch „Geht Don Walfriedo jetzt bald weg, gibt's auch kein Moschd mehr und kein Speck!“ umrahmt ein Fensterbild des Speck verteilenden Ortsgeistlichen.

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