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Alle drei Rennen finden statt
Pressemitteilung des
Insolvenzverwalters Tobias Hoefer
Baden-Baden, 09. April 2009. Noch knapp einen Monat
müssen sich die Turf-Freunde gedulden, dann erleben
sie auf dem Rennplatz Iffezheim wieder Pferderennsportder
Spitzenklasse. Alle drei Meetings des Jahres werden
wie vorgesehen vom Internationalen Club e. V. ausgerichtet
- das Frühjahrs-Meeting vom 16. bis 24. Mai, die die
Grosse Woche vom 29. August bis 6. September und das
Sales & Racing Festival vom 23. bis 25. Oktober.
Der vorläufige Insolvenzverwalter Tobias Hoefer von
der Kanzlei Hack Hoefer konnteden Geschäftsbetrieb so
stabilisieren, dass der Rennbetrieb uneingeschränkt
fortgeführt werden kann. „Die Gespräche gestalten sich
positiv. Alle bereits geleisteten und künftigen Zahlungen
sind gesichert“, sagte Hoefer. „Wir nehmen auch schon
Teilnehmermeldungen und Kartenreservierungen für die
Grosse Woche im August und September an“, erläuterte
er die Situation.
„Wir haben bereits viele positive Rückmeldungen von
Teilnehmern und Besuchern erhalten, die uns auf unterschiedliche
Art und Weise unterstützen wollen und es werden täglich
mehr“, sagte Wolfgang Stüber, der Geschäftsführer des
Internationalen Clubs. „Ich bin mir sicher, dass wir
ein mindestens genauso attraktives Starterfeld wie in
den vergangenen Jahren haben werden.“ Das Frühjahrs-Meeting
ist der große Auftakt des Rennjahres in Iffezheim und
dauert insgesamt sechs Renntage. „Aber auch alle Drittveranstaltungen,
wie zum Beispiel Open Air-Konzerte und Events finden
planmäßig statt“, sagte Stüber. Vorstand und vorläufiger
Insolvenzverwalter stehen außerdem in engem Kontakt
mit den Verantwortlichen des Direktoriums für Vollblutzucht
und Rennen e.V. (DVR), der obersten Verwaltungsstelle
für Galopprennen in Deutschland. „Nach den ersten Gesprächen
mit allen Beteiligten gehen wir davon aus, dass die
bisherigen Partner des Internationalen Clubs den Insolvenzplan
mittragen. Wir sind jetzt gestartet und haben das Ziel
fest im Blick. Ich bin optimistisch, dass die Internationalen
Galopprennen in Baden-Baden eine langfristige Perspektive
haben“, sagte Hoefer. „Alle Partner, Teilnehmer und
Gäste können sich darauf verlassen, dass die Rennen
des Frühjahrs-Meetings und der Grossen Woche nach Plan
stattfinden werden.“ „Wir bitten alle Freunde des Pferderennsports,
dass sie uns gerade in dieser schwierigen Zeit die Treue
halten und zahlreich zu den Rennen des Frühjahrs-Meetings
kommen“, sagte Stüber.,„Wir können in Iffezheim in Zukunft
nur Turf der Spitzenklasse bieten, wenn alle Beteiligten
an einem Strang ziehen. Mit einem lahmen Pferd gewinnt
man kein Rennen.“
Der Vorstand des Internationalen Clubs e.V. hatte
am 2. April Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens
gestellt, um die gesetzlichen Voraussetzungen zur Fortführung
des Sanierungskonzepts über ein Insolvenzplanverfahren
zu schaffen. „Mit einem lahmen Pferd gewinnt man kein
Rennen“ Dieser Schritt war notwendig geworden, da die
Einnahmen aus dem Pferderennsport in den letzten Jahren
um rund zwei Drittel zurückgegangen waren. Iffezheim
ist die umsatzstärkste deutsche Galopprennbahn. Mit
den Einnahmen können die laufenden Kosten gedeckt werden,
Altschulden führten allerdings zu der finanziellen Schieflage,
die nun über einen mit den Gläubigern abgestimmten Insolvenzplan
behoben werden kann. Dafür wurde unter anderem ein zusätzlicher
Geschäftsführer eingesetzt. Detlef Specovius, Fachanwalt
für Insolvenzrecht von der Acherner Kanzlei Schultze
und Braun, die auch den Insolvenzplan ausgearbeitet
haben, ist mit Spezialaufgaben im vorläufigen Insolvenzverfahren
betraut.
Zuvor hatte der Club bereits mehrere Monate mit seinen
Gläubigern über einen teilweisen Verzicht auf Forderungen
verhandelt. Allerdings war es nicht gelungen, dass die
erforderlichen 75 Prozent den vorgeschlagenen Vergleich
annahmen. Das zuständige Amtsgericht Baden-Baden hat
den Rechtsanwalt und Sanierungsexperten Tobias Hoefer
von der Kanzlei Hack Hoefer zum vorläufigen Insolvenzverwalter
bestellt. Ein Unternehmen oder auch ein Verein, der
allein durch äußere Einflüsse insolvent geworden ist,
hat mit dem Planverfahren die Möglichkeit, sich zu sanieren
und seine an sich gesunde Substanz zu erhalten. Das
Insolvenzgeld sichert die Löhne und Gehälter der Mitarbeiter
für drei Monate. Der Insolvenzplan muss vom zuständigen
Insolvenzgericht genehmigt werden.
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