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25. November 2007

 
 

Drogengeschäft in Iffezheim

 

Es hätte auch ein moralinsaures Lehrstück um Geldgier und Vertrauen werden können, hätte es der auf Lustspiele abonnierte Autor Bernd Gombold nicht in einen seiner berühmten Schwänke präsentiert, welcher unter der Spielfreude der Laienschauspieler der Kolpingfamilie Iffezheim aufblühte, die mit ihrem Schalk im Nacken, das Premierepublikum mit sich rissen.

Viel Zoff steckte bereits im nachbarschaftlichen Verhältnis zwischen dem naiven Gemüsebauern Franz Kohlkopf (Matthias Schneider) und der chinesische Heilkunst betreibenden Ökolandwirtin Maja Müslein ( Manuela Schwab ), die sich Kosenamen wie „ökologische Bohnenstange“, „Spinatwachtel“ und „Chemie panschender Volksvergifter“ an den Kopf warfen. Während Franz mit seiner Frau Hilde (Julia Sauter) mehr schlecht als recht von ihrem konventionellen Landbau lebten, erzielte die beneidete Nachbarin Müslein Höchstpreise für ihr biodynamisch gezogenes Gemüse. Als weit lukrativer erwiesen sich jedoch ihre Sheng Fui, Qui Gong und wie sie alle hießen akupunktierten Massagen, an ihrer Dauerpatientin Henneliese von Wolkenstein (Bianca Schramm), deren akkurat-penibler Gatte Hans Hajo partout nicht unter die Erde wollte und sie mit seinem Ordnungssinn kräftig „unter Streß“ setzte. Mal auf dem Bauch, mal rittlings durfte die Gesundheitsfanatikerin auf dem blauen Gymnastikball Platz nehmen, zu 210 Euro die halbe Stunde, ihre Katze zum halben Preis.

An kurzer Leine führte Frau Müslein ihren verschlafenen und äußerst bedächtigen Mann Klaus (Vorstand Hermann Burkard in seiner Paraderolle) durch's Leben. Dessen voll bewußt, daß seine Frau wußte, was gut für ihn ist und daß er nicht der Herr im Hause ist, nahm er auch mit dem „Dreigängemenü für Stallhasen“ bestehend aus Trockenfrüchten, Dörrobst und Dreikornmüsli vorlieb, während seine Angetraute am Steak sich gütlich tat.

Als Maja Müslein den Kohlkopfs deren langjährige Kundin, die Ladenbesitzerin Berta Lädele (Elke Path), abspenstig machte, erwies es sich geradezu als Gunst des Schicksal, daß der zwielichtige Mario (Andreas Zink) ihnen für die Aufzucht seiner  neu entwickelten Potenzpflanze eine Menge Geld bot. Damit das geheime Projekt seiner „Pharmafirma“ nicht auffliege, nistete er sich als „Miroslaw, der polnische Erntehelfer“ in Kohlkopfens Dachstube ein. Unter so vielen Männer fühlte sich der zweite Pensionsgast, der schwuchtelige Thorsten Weichmann (köstlich Robert Merkel) wärmstens aufgehoben.

Franz träumte schon von der „dicken Kohle“, wenn er erst zig Hektar  unter Potenzpflanzen stehen habe, als das Mittel auch schon seine erste Nagelprobe zu bestehen hatte. Pizzabäcker Giovanni Tomati (Herbert Sauter auf den Leib geschrieben), treuer Kunde von Franz Kohlkopf, klagte diesem sein Leid beim Erfüllen der ehelichen Pflichten, bei „Amore“, was für dicke Luft im „La Traviata“ sorge. Er sei vom Ferrari zum rostigen Fiat verkommen, warf ihm seine temperamentvolle Frau Maria vor, die von Erika Hüttlin nach zwanzig Jahren Bühnenabstinenz mit Bravour gespielt wurde.

Doch leider ging die „Pizza Potenza“ nach hinten los und brachte nichts auf Vordermann, sondern Magen und Darm des Pizzabäckers kräftig durcheinander, die nur durch einheimischen Selbstgebrannten wieder zu beruhigen waren.

Als weitere Bombe platzte ins trügerische Idyll, die Nachricht, daß Klaus Müslein als Canabishändler per Phantombild gesucht wurde. Hatte der Arbeitsscheue, um den Umweg übers eigene Gewächshaus zu sparen, kurzerhand des Nachbarn Wunderpflänzchen als besonders biologische Tomatensetzlinge auf dem Bauernmarkt verhökert. Sein Geschäft mit dem Stoff sich in Luft auflösend sehend, lies Mario „Miroslaw“ seine Maske fallen und entpuppte sich als skrupelloser Drogenhändler, der seine Zeugen beseitigen wollte, aber von dem gar nicht mehr so weicheiigen Thorsten überwältigt wurde. Als verdeckt ermittelnder Kommissar Frank Müller war es diesem endlich gelungen, dem Dealer das Handwerk zu legen.

Trotz des ernsten Themas war der Kolpingfamilie ein vergnügliches Stück gelungen, welches das Publikum begeisterte, das sich mit tosendem Applaus für die Monate lange Probenarbeit und den unterhaltsamen Abend bedankte.

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