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Turner feiern Klassenerhalt
von Martin Schäfer
Beim Liga-Endkampf der badischen Kunstturner in Heidelberg
schaffte der TV Iffezheim mit dem drittbesten Tagesergebnis völlig
problemlos den weiteren Verbleib in der Oberliga. Das zweite
Iffezheimer Team blieb dagegen erneut ohne Punktgewinn und kann nur
aufgrund glücklicher Umstände auch künftig in der
Landesliga starten. Zum Meister dieser Klasse und Aufsteiger in die
Verbandsliga wurde die TG Mittelbaden-Murgtal gekürt. In der
Bezirksliga schaffte die 2. Mannschaft des TV Bühl den Sprung
aufs Treppchen. Die Zwetschgenstädter hatten ihren dritten Platz
schon aufgrund der Vorrunden-Ergebnisse sicher in der Tasche.
Oberliga-Meister wurde die TG Hegau-Bodensee mit ihrem
Spitzenathleten Holger Bachem, der fast die ganze Saison dominierte
und wie erwartet auch im Endkampf die Einzelwertung gewann (43,3
Punkte). Der Unterschied zur zweitplatzierten KTG Heidelberg II war
mit 158,35:157,4 Punkten relativ knapp, doch die Hegauer konnten ihre
Gegner jederzeit hinter sich halten.
In guter Form präsentierten sich die Iffezheimer Turner
Patrick Hauns, Philippe Janod, Severin Fritz, Selim Harmanbasi, Jan
Anselm, Fabian Rauber und Laszlo Tomcsik. Sie setzten sich mit
151,8:147,25 Punkten souverän gegen den PTSV Jahn-Freiburg durch
und revanchierten sich damit eindrucksvoll für die ärgerliche
Vorrunden-Niederlage. Am äußerst streng gewerteten Reck
gelang ihnen sogar das beste Ergebnis aller Mannschaften (21,9
Punkte). Philippe Janod blieb an diesem Gerät nahezu fehlerfrei
und erreichte die zweitbeste Note (5,9) der gesamten
Oberliga-Konkurrenz. Beim Bodenturnen gelang Selim Harmanbasi ein
glänzender Auftritt. Seine Wertung (7,5) wurde zwar von drei
anderen Athleten geringfügig übertroffen, doch hinsichtlich
der Kriterien Ästhetik und Ausführung war er in diesem
Wettkampf sicher die Referenz. Am Seitpferd hatte Philippe Janod
(5,85) in seinem Team die Nase vorn und an den Ringen konnte sich vor
allem Patrick Hauns (7,65) mit den besten Oberliga-Turnern messen.
Jan Anselm blieb am Sprung (8,3) nur knapp unter den Tageshöchstnoten
des Heidelbergers André Becker (8,6) und des Hegauers Holger
Bachem (8,4), die wie er einen gestreckten Tsukahara zeigten. In der
Barrenwertung lag er gleichauf mit Patrick Hauns teamintern an der
Spitze (jeweils 5,8), aber an diesem Gerät konnte der TV
Iffezheim insgesamt nicht so recht überzeugen. Selim Harmanbasi
belegte in der Einzelwertung mit 36,05 Punkten den sechsten Platz,
direkt hinter seinem Mannschaftskameraden Jan Anselm (37,45).
In der Landesliga Nord schaffte das hiesige Turngau-Team mit Tino
Senski, Markus Bier, Bernd Knöpel, Philipp Kugler, Jürgen
Siegel, Tobias Lauer, Maik Seiberling und Tim Schmid durch einen
unangefochtenen Sieg im Endkampf den Sprung an die Tabellenspitze,
vorbei am zuvor führenden TV Sasbach. Mit ihrem Resultat von
143,6 Punkten waren die Mittelbadener sogar der gesamten Verbandsliga
überlegen und haben damit ihren Aufstieg in die höhere
Klasse mehr als verdient. Dahinter folgte mit 137,6 Punkten der TV
Haslach, dem trotz personeller Verstärkungen der Sprung auf das
Siegerpodest misslang und am Ende nur der vierte Platz in der
Abschlusstabelle blieb. Die 2. Mannschaft des TV Iffezheim mit Jan
Ruf, Tobias Mauck, Nicolas Merkel, Michael Oser, Lars Eiermann,
Michael Leuchtner und Jürgen Schneider landete zwar abgeschlagen
auf dem letzten Platz, ein Abstieg in die Bezirksliga ist aber
bereits vom Tisch. Die Iffezheimer profitieren davon, dass die bisher
unvollständig besetzten höheren Ligen in der nächsten
Saison wieder aufgefüllt werden sollen , weshalb einige
Mannschaften automatisch nach oben rücken und dadurch
zusätzlichen Platz in der Landesliga schaffen.
Die TG Mittelbaden-Murgtal dominierte die Duelle an Boden, Sprung,
Barren und Reck – wenn auch teilweise nur knapp. Herausragend war
die Leistung von Markus Bier, der beim Bodenturnen mit einer 7,1 den
Maßstab setzte. Philip Kugler erhielt die beste Barrenwertung
(6,9) und erreichte am Sprung sogar die höchste Tagesnote
der Verbandsliga. In der Einzelwertung belegte er den dritten
Rang (36,65).
Den Aufstieg in die Verbandsliga schaffte auch der TV Schiltach
mit dem früheren Olympia-Teilnehmer Andreas Feigel. Angesichts
ihres Endkampf-Ergebnisses von 151,2 Punkten hätten die
Schwarzwälder auch jetzt schon zwei Klassen höher, in der
Oberliga, locker mithalten können.
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