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Heute und in Zukunft die billigste Lösung
Umfangreiche Sanierungsmaßnahmen
kommen auf die in die Jahre geratene Iffezheimer Kläranlage
zu. Mögliche Lösungen wurde in der jüngsten Ratssitzung
vorgestellt. Christoph Müller und Peter Kirsamer vom
Hügelsheimer Ingenieurbüro Wald & Corbe stellten
dem Plenum die dringend notwendigen Sanierungsschritte
vor: Feinrechen und Schlammpresse zeigten deutliche
Verschleißerscheinungen, so die Ingenieure. Der Handlungsbedarf
sei klar, es ginge nun darum, dem Rat verschiedene Lösungsmöglichkeiten
und deren Wirtschaftslichkeitsberechnungen vorzustellen.
Eine Rechenanlage sei notwendig,
um anschließende Anlagenteile vor Verstopfungen durch
Papier, Laub etc. zu sichern. Neben Korb- und Siebrechen
stellte Müller auch Schrägrechen und Flachfeinsieb vor.
Neben den Investitionskosten banden die Ingenieure auch
die jährlichen Folgekosten mit in die Kostenrechnung
ein. Hierbei zeigte sich, daß je feiner das Sieb, die
Entsorgunskosten, die immerhin 213 € je Tonne betragen,
anstiegen. Als optimale Lösung schlug das Ingenieurbüro
den Ersatz des 10 mm Feinsiebes durch einen Korbrechen
mit mechanischer Räumung und einer Spaltweite von 6
mm vor. Dieser sei mit Jahreskosten von 12 400 € von
den Kosten mit einer Generalüberholung des jetzigen
Rechens vergleichbar, jedoch nur unter der Prämisse,
daß der alte Rechen noch 12 Jahre durchmache, was fraglich
sei. In den Investitionskosten sei eine integrierte
Waschpresse eingerechnet. Durch die Waschpresse ließe
sich ein höherer Trocknungsgrad des Rechengutes erreichen,
wodurch gegenüber den Entsorgungskosten für ungepresstes
Material von in Höhe von 8 000 € etwa 2 – 3 000
€ jährlich eingespart werden könnten, erläuterte
Müller auf Nachfrage von Harald Schäfer (SPD). Eine
Verlängerung der wasserrechtlichen Betriebsgenehmigung
für die Kläranlage über das Jahr 2010 hinaus „kriegen
wir wieder“, entgegnete Christoph Müller auf Bedenken
von Manfred Weber (FWG).
Erhebliche Mängel an Bändern und
Walzen weise die mittlerweile 20 Jahre alte Schlammpresse
auf, so Christoph Müller. Der Neuanschaffung einer Siebbandpresse
mit automatischer Förderanlage in die Solartrocknung
stellte Müller eine Schneckenpresse mit geringerer Trocknungsleistung
und den Transport des eingedickten Schlammes zur Weiterverarbeitung
nach Baden-Baden oder Rastatt gegenüber. Letztere
Lösung käme zwar ohne Investitionskosten aus, sei wegen
der enormen Entsorgunskosten wesentlich teuerer als
die Weiternutzung der Solartrocknung. Peter Kirsamer
empfahl dem Rat eine neue Siebbandpresse mit Förderanlage
zu beschaffen, was mit Investitionskosten von 250 000
€ zu Buche schlagen werde, aber für „heute und in Zukunft
die billigste Lösung“ sei. Mit der Lösung könne die
Gemeinde auch flexibel auf das zukünftig ins Haus stehende
Verbot der stofflichen Nutzung des Klärschlammes reagieren.
Zwar seien noch nicht alle Kohlekraftwerke auf die Verbrennung
solargetrockneten Klärschlammes eingerichtet, dies werde
aber kommen, so daß die Transportwege unter 100 km bleiben
werden. Eine Entscheidung über die Sanierungsmaßnahme
werde im Rahmen der Haushaltsberatungen gefällt, steckte
Bürgermeister Peter Werler den Fahrplan ab.
Einstimmig beschloß der Rat die
Einleitung eines Untersuchungsverfahrens gemäß §141
des Baugesetzbuches für den Bereich „Ortskern I“. Das
Untersuchungsgebiet erstreckt sich über 9,1 ha und beginnt im
Westen auf der Hauptstraße in Höhe des Gasthauses „Zum
Sternen“, umfasst die östliche Seite der Rennbahnstraße,
wird im Norden begrenzt durch die Josefstraße und reicht in
deren Verlängerung bis zum östlichen Ortsausgang. Südlich
wird das Gebiet begrenzt durch Haupt-, Karl-, Hügelsheimerstraße
sowie Berggasse. Im Westen verläuft die Grenze entlang der Neuen
Straße und trifft dann parallel zur Poststraße
wieder auf das Gasthaus Sternen. Für 7 000 € beauftragte der
Rat die Stadtentwicklung Südwest mit
der Untersuchung. Eine Bürgerversammlung
solle am 11.10.2005 stattfinden, gab Bürgermeister Werber
einen Ausblick auf die weitere Vorgehensweise. Spätestens Anfang
2006 rechne er mit einem Satzungsbeschluß,
ging er auf die Frage nach dem Zeithorizont von Manfred Weber ein.
Aus der nicht öffentlichen Sitzung
Ende Juni teile Peter Werler mit, daß der Brauerei Franz ein
Wasseranschluß für das Festzelt
auf dem Kapellenberg versagt blieb.
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