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03. November 2005

 

 

Bonner Lachssymposium

von Dieter Degel

Vom 2.11. bis 4.11.05 fand in Bonn das Lachs-Symposium der IKSR (Internationale Komission zum Schutz des Rheins) statt. Lachs-Spezialisten und Behördenvertreter aus ganz Europa, von Island bis zur Schweiz, trafen sich zum Erfahrungsaustausch und zur Koordinierung zukünftiger Maßnahmen. Vom Fischpass-Team Iffezheim nahmen Dieter Degel, Gerd Frank und Wolfgangh Eichhorst teil; der Bereich der Murg wurde von Gerd Brückl vertreten.

Die beiden ersten Tage waren ausgefüllt durch Erfahrungsberichte, Vorträge und Diskussionen. Hier wurden auch die derzeitigen Probleme bei der Wiedereinbürgerung des Lachses deutlich. Die jungen Lachse wandern als „Smolts“ vom Süßwasser ins Meer ab und kommen erst mit Erreichen der Geschlechtsreife wieder vom Meer in ihren Heimatfluß zurück. Die Gründe für die viel zu geringe Rückkehrer-Quote von weniger als 0,2 Promille (Daten vom Fischpass Iffezheim, normal wäre eine Quote von ca. 3%) liegt zum Teil an der Überfischung an der irischen Westküste, auch an der Küste und im Rheindelta in Holland werden zu viele Lachse und Meerforellen gefangen.

Das Buisdorfer Wehr an der Sieg, zum richtigen Zeitpunkt kann man hier „springende Lachse“ beobachten

Auch die abwandernden Junglachse (Smolts: Größe ca. 25 cm) werden schon vor dem Erreichen der Rheinmündung stark dezimiert. An jeder Staustufe treten ca. 5% Verlust ein, dieser wird durch die Turbinenschaufeln der Kraftwerke verursacht. Rechnet man als Beispiel die Chance von 100 Junglachsen aus, die von Basel über 10 Staustufen bis unterhalb Iffezheim abwandern wollen, so bleiben nur noch ca. 60 Smolts übrig.

Aus der oberen Murg abwandernde Junglachse erleiden ein noch viel grausameres Schicksal. Auf Grund der zahlreichen Kleinkraftwerke, die im übrigen nur einen verschwindend kleinen Anteil an der gesamten Stromerzeugung haben, muß hier mit einer extremen Verlustrate gerechnet werden.

Der dritte Veranstaltungstag in Bonn führte die Teilnehmer im Rahmen einer Exkursion an die Sieg ans Buisdorfer Wehr. Hier befindet sich, vergleichbar mit dem Fischpass Iffezheim, eine Fangstation für Lachse und Meerforellen. Die jährlichen Fangzahlen von Buisdorf und Iffezheim lassen eine gute Beurteilung des Erfolges bei der Wiedereinbürgerung des Lachses im Rhein und der Sieg zu. In der Kontroll-Reuse in der Murg wurde in diesem Jahr noch kein Lachs gefangen! DD

 

 

 
Euer Kommentar an Matthias  

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