Sie isch widda dô, die Fasenachdszidd

Mit "Schluß mit der Griesgrämigkeit" bliesen die Sitzungspräsidenten Bernd Hansmann und Peter Härtel zum gut fünfstündigen Angriff auf das Zwerchfell. Den  Jahresorden widmete der Iffezheimer Carneval Club dem scheidenden Reinhard "Till" Büchel.
"Wen's am schönsten ist, soll man gehen", so Reinhard Büchel, der zum 22 ten und letzten Mal als "Till" den Politikern den Narrenspiegel vorhielt. Weder Moralapostel, Reformer, Komissionen noch die deutsche Prominenz entgingen seinen gereimten Rundumschlägen, für die ihn das Publikum mit stehenden Ovationen feierte. Hervorragend von Gudrun Greß und Iris Stiefel vorbereitet und von Andrea Kraft und Annick Bochaneck eingekleidet, verlangte die Mini-Garde nach einem "Cowboy als Mann". Die lebensgefährlichen Verkehrsverhältnisse am Knotenpunkt Iffzer Oberwald, wo von vorn, rechts, links und hinten Laufsport-, Krabbel-, Senioren- und sonstige Walker- und Joggergruppen über ungeübte Laufwillige hinwegstürmen, brachten Beatrix Pflüger in Rage. Da ihre Apelle an den Bürgermeister mit einer Ampel die öffentliche Ordnung wieder herzustellen, verhallten, beschloß sie weiterhin dem "Extrem-Couching" zu frönen.
Genau getimed und abgestimmt präsentierte sich die Garde Schwetzinger Carnevalsgesellschaft. Als "Mädchen mit zehn" riß Jolanda Merkel die Zuhörer zu Lachsalven und Szenenapplaus hin, als sie erzählte, was "ihr alles isch bassiert". Bei ihren Berichten aus dem Hühnerstall, von Mamas Ordnungsfimmel, von  "verhuddelde Fiß" beim Familienausflug in den Schnee oder den Fronleichnamsprozessionsmusikern bog sich das Publikum vor Lachen. Die frischgebackene badische Meisterin Vivian Seiler legte als Tanzmariechen eine flotte Sohle auf's Parkett. Auf Trab brachte "Vokal 5mal"  das Publikum. A Cappella entlockten sie ihren badischen Kehlen durchgerüttelte und durchgeschüttelte Versionen bekannter Titel wie "Männer" oder "We will rock you". 
Nach der Pause heizte in gewohnter Manier, aber neuem Outfit der Fanfarenzug Iffezheim die Halle auf, bevor hoch zu Roß Ben (Harald Kraft), Little Joe ( Christoph "Iddoff" Laubel) und Hoss (Armin "Ermser" Merkel) Cartwright die Bühne einnahmen. Vom Rücken edler Pferde aus, breiteten sie von Kraftfahrzeugen in Schaufenstern über sprechende Aschenbecher und geklauten Rüben bis zur aus dem Rahmen fallenden Frau Holle die Fehltritte der Iffezheimer aus. Flott zur Sache ging die Jugendgarde des ICC: Rock 'n' Roll war angesagt. Als nicht Zeitung lesender pfälzischer Oberbahnamtsinspekteur im Gespräch mit der auf den ICE wartenden Frau Müller kalauerten sich Otto und Erika Himpel durch Friedrich Schillers Klassiker. Alte Zocker, edle Frauen und fliegende Jockey waren das Thema das ICC-Männerballett, das wie immer akrobatische Höchstleistungen bot. Als Putzfrau von edlen Geblüte stellte sich Beate von Iffze (Beate Hauns) aus dem Geschlechte derer von 's Glaser Fritze vor. Nach zwei Volkshochschulkursen begab sie sich auf die Suche nach einer ihrem Stand gemäßen Anstellung und landete nach Stationen wie der Börse, an der sie den DAX verhunzte, und dem Festspielhaus nun im "Job ihres Lebens" beim ICC. Von Fangopackungen aus "Roßbollen", Kurzschlüssen und automatisch die Gäste aussperrenden Rollläden wusste die "etwas ältere Boy-Group" um Karl-Heinz Huber, Andreas Schneider, Kilian Leuchtner, Hans Greß, Jens Kalkbrenner, Gerhard Schäfer und "Jungstromer" Alexander Schneider zu berichten und machten in der Festhalle eine "Riesensause bis die Schwarte kracht!" Auch im elften Jahr seiner Präsidentschaft hatte Bernd Hansmann ein Programm zusammengestellt, welches dem Lied "Wo kann's schöner sein als in Iffezheim" gerecht wurde, das von der "Turfcombo" beim großen Finale angestimmt wurde. 
 

Ein dreifach donnerndes Iffze Helau!

 
Euer Kommentar an Matthias
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