Osterkonzert begeistert Zuhörer

von Gabriele Diebold

Mit seinem Osterkonzert am Sonntag sorgte der Musikverein Iffezheim einmal
mehr für einen musikalischen Hochgenuß. Das gut gewählte Programm und eine
hervorragende musikalische Leistung quittierten die Zuhörer am Ende mit stehen-
dem Beifall. Vorsitzender Helmut Schäfer freute sich bei seiner Begrüßung
über ein großes Publikum in der Festhalle. Die Modertion des Konzertabends
hatte Waltraud Godbarsen übernommen. Ihre einstimmenden Worte waren ein wich-
tiger Schlüssel zum Verständnis der anspruchsvollen Musik.
Das Konzert eröffnete die 58 Musiker starke Kapelle unter der sicheren Leitung
von Dirigent Friedel Seifert mit einer Kombination von Klassik und Rock, dem
"Choral and Rock-Out" von Ted Huggens. Gleich mit dem nächsten Stück, dem
symphonischen Prolog zu Schillers "Hero und Leander" von Carl Friedemann
setzten die Musiket einen Höhepunkt im Programm. Die Geschichte der mythischen
Sage aus Griechenland verwandelte die Kapelle einfühlsam in Musik, eindringlich
in ihrer Intensität. Genau wie diese Ballade war der gesamte erste Teil des
Konzerts beherrscht von Kompositionen voller Stimmungen, Atmosphäre und Gefühlen.


Die Arrangements und die perfekte Interpretation durch die Kapelle, vorsichtig
zart oder gewaltig bedrohlich, mit allen Facetten, konnten genau diese Gefühle ver-
mitteln. Ein weiteres Beispiel dafür war das Stück "Fantasy: Indian Summer" von
Eric Ball. Bei Eindrücken aus der Welt der Indianer symbolisierten einmal die
entspannten Klarinetten und Flöten den plätschernden Fluß, einmal steigerte der
von Blech und Schlagwerk getriebene Rhythmus sich beim Totemtanz bis zur Trance.
Höchste Konzentration bei den Musikern war dann gefordert bei "Flashing Winds",
einem effektvollen Werk im 5-Viertel-Takt von Jan Van der Roost. "Lawrence
of Arabia", die Musik des Klassikers der Filmgeschichte, ließ die Abenteuer-
welt in der Wüste auferstehen. Und bei noch einer Filmmusik zekchneten Dirigent
und Musiker eine gewaltige Szene zwischen Sehnsucht, Verzweiflung und Hoffnung:
bei "Highlights of Exodus" (Ernest Gold), den Melodien aus dem dramatischen
Historienfilm, die auch durch Edith Piaf mit ihr Chanson weltberühmt wurden.
Zu Beginn des zweiten Konztertteils stellte sich die von Manfred Burkart ge-
leitete Jugendkapelle vor. Mehr als 30 Nachwuchsmusiker gaben sich musikalisch
frech mit einem Can-Can und talentiert mit modernen Rhythmen, wo es so richtig
zur Sache ging. Ein denkwürdiges Ereignis sei dieses Osterkonzert für die
Jugendkapelle, so eine Vertreterin. Seit 10 Jahren stehe Manfred Burkart als
"Löwenbändiger"dieser Gruppe vor, allerdings jetzt auch zum letzten Mal. Mit
einem Geschenk bedankte sich die Musikerjugend bei ihrem beliebten Dirigenten.
Im 2-Viertel-Takt, mit dem diszipliniert dargebotenen, anspruchsvollen Marsch
"Army of the Nile", kam das Gesamtorchester dann wieder auf die Bühne. Eine
Einladung zu Ruhe und zum träumen, wie Moderatorin Waltraud Godbarsen ankün-
digte, war die getragene Rockballade "We're all alone". Volkstanzhaft im Cha-
rakter, mit der sich wiederholenden Melodie in Variationen als Aufforderung zum
Tanz, erklang der "Floral Dance" der Komponistin Katie Moss. Mit "Ammerland"
hat Jacob de Haan eine Hommage an eine niedersächsische Landschaft geschrieben;
die Kapelle Iffezheim erweckte mit ihren abgerundeten Klängen die zarten Farben
und Düfte der Natur zum Leben. Der bewußte Kontrast dazu war der "Kosakenritt",
ein Konzert-Marsch im Polkastil von Franz Watz. Getragen und klangvoll strömten
die Töne dann wieder bei der abwechslungsreich instrumentierten Musik des
italienischen Komponisten Michele Netti, "Riflessi" oder "Reflexionen". Alle
Register zog die Iffezheimer Kapelle nochmals zum Abschluss ihres Osterkonzerts
und bewies mit einem ganz anderen Stil die Vielfalt ihres musikalischen Könnens.
Mit "There's no business like show business", dem weltbekannten Musicalhit
im Big-Band-Stil, erntete man nochmals begeisterten Beifall. Auch bei der
vom Publikum energisch geforderten Zugabe traf der Musikverein mit einem schmis-
sigen Marsch genau den Geschmack der Zuhörer
.

Das Osterkonzert des Musikvereins Iffezheim am Sonntag war der Rahmen
für die Ehrung vieljähriger aktiver Musiker. Michael Seiter als Vertreter
des Blasmuikverbandes lobte die Iffezheimer Kapelle für ihre Leistung an
diesem Abend und erinnerte, dass ein Orchester immer die Summe einzelner
Musiker sei. Bei vier dieser Musiker aus Iffezheim konnte er sich für
lange aktive Tätigkeit bedanken. Alle seien sie, neben ihrem musikalischen
Engagement, auch in der Verwaltung oder bei der sonstigen Arbeit im Verein
besonders engagiert. Für 40 Jahre musizieren verlieh er Helmut Herr die
Goldene Ehrennadel des Bundes deutscher Blasmusikverbände. Für 25 Jahre
Aktivität in der Kapelle wurden Sabine Krämer, Martin Schneider und
Martin Schäfer ausgezeichnet. Vorsitzender Helmut Schäfer bedankte sich im
Namen des Musikvereins Iffezheim bei den Geehrten.

 

 
Euer Kommentar an Matthias

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