Rathaus gestürmt

 


D'Marii?

„Enttäuscht“  zeigte sich das grob-günstige Narrengericht, daß es mit dem neuen OB nicht besser wurde, sondern schlimmer kam als es hätte kommen können. Bürger Peter Werler wurde aus seiner „Sumpfbehörde“ gerissen und hatte sich mannhaft in sein Schicksal zu ergeben. Bürger Werler wurde von der Anklage vorgeworfen, auf Kosten der Iffzer Kinder zu sparen und den Erstkläßlern die traditionelle Wurst mit Weck zum letztjährigen Schulanfang verweigert zu haben. Verschwendungssucht hingegen wurde ihm beim Ausbau seines Amtszimmers vorgeworfen. Weiterhin warf die Anklage Bürger Werler vor, die Terrasse seines Neubaues über das im Bebauungsplan vorgegebene Maß ausgedehnt zu haben. Hierzu warf die Verteidigung ein, daß die Überschreitung der Baulinien zum öffentlichen Wohle erfolgt sei, denn der Bürger Werler habe vor, auf seiner Terrasse größere Vereinsdelegationen zu bewirten. Daß trotz Sparwillens zig-tausende Euros für das bereits als „Schrottplatz“titulierte Kunstwerk vor dem Turnschopf ausgegeben würden, warf der Ankläger dem Bürger Werler als vierten Punkt vor. Er habe dabei die immer anwesenden Herren und die selten anwesende Dame des Ratskollegiums wohl voll in der Hand gehabt. Als wirtschaftspolitische Großtat verteidigte der Anwalt Werlers dessen Vorgehensweise: Pausenlos würden Sonderzüge in den neu erbauten Iffezheimer Bahnhof rollen; Tausende Schaulustiger würden zur Grundschule pilgern; MacDonalds und Burger King seien schon auf Standortsuche für ihre Freßtempel; Iffezheim sei auf dem Weg zur Vollbeschäftigung! 
Als besonders verwerflichen Punkt brachte der Ankläger vor, daß Werler mit einigen Freunden sich nach der dritten Prunksitzung in der Küche der Festhalle an den „Fleischkiechle“ labte, die für den ermatteten Elferrat bestimmt waren. Im Namen des Narrenvolkes verurteilte das Gericht den Bürger Peter Werler zum in Ton und Text reinen Singens des „Iffzer Liedes“, für den Elferrat ein „Fleischkiechle“-Essen in angemessenem Umfang auszurichten und zum viertelstündlichen Witze erzählen bis zum Ende der Veranstaltung.

 

 

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