Bürgergespräch
mit Peter Werler
Gerade
mal neun vorwiegend ältere Iffezheimer fanden den Weg ins
Clubhaus um mit ihrem Bürgermeister zwanglos ins Gespräch
zu kommen - Mergets Eich: Es ware nedd bloß d'Jungbirga
ingglade! Entsprechend eng begrenzt waren die Themen, so daß
Peter Werler die Gelegenheit nutzten konnte, zu den Themen seine
Standpunkte ausführlich darzulegen.
Nach
eineinhalb Jahren Amtszeit sei die Zeit für ein Bürgergespräch
reif gewesen, so Werler. Dem pflichtete Oskar Peter bei, der
daran erinnerte, daß sein Schwiegervaters Franz Xaver
Huber in dessen Amtszeit regelmäßig zu Bürgerversammlungen
geladen habe, diese Tradition aber unter den Nachfolgern eingeschlafen
sei. Einem mehr an Bürgerbeteiligung redete auch Hans-Jürgen
Eckert das Wort: In seiner Schweizer Zeit habe er die dortige
direkte Demokratie schätzen gelernt. Die Notwendigkeit
einer Bürgerversammlung sehe er bei großen Themen
gegeben, um möglichst viele in den Entscheidungsprozess
einzubinden, so Peter Werler. Ein solches Thema sei die künftige
Stadtbahn, wobei er den Anschluß an den Baden-Airpark
für Iffezheim nicht als so interessant sah: „das
Iffezheimer Interesse ist nach Norden gerichtet“, stellte
der Bürgermeister fest. Ohne direkten Anschluß der
Rastatter Innenstadt mache die Bahn für die Iffezheimer
aber keinen Sinn, legte er seinen Standpunkt dar. Hans-Jürgen
Eckert gab zu bedenken, daß viele Iffezheimer beruflich
und kulturell nach Karlsruhe ausgerichtet seien. Egal ob Bus
oder Bahn, der ÖPNV müsse gestärkt werden, um
den Verkehrskollaps zu vermeiden, schloß Werler das Thema
ab.
Als „großen Mist“ bezeichnete Hubert Leuchtner
den Radweg entlang der Mehrfamilienhäuser in der Badener
Straße: der Weg sei schlecht beleuchtet, was sich vor
allem im Winter und bei Regen bemerkbar mache, darüber
hinaus würden die spitzen Ecken, Poller und Findlinge einen
steten Zick-Zack-Kurs fordern und zu guter Letzt müsse
man ständig darauf gefasst sein, daß Kinder aus den
Hauseingängen auf den Radweg stürmten. Er regte an,
die Ecken abzuschrägen um ein flüssigeres Fahren zu
ermöglichen. Werler fand den Verlauf des Radweges auch
etwas unglücklich, wegen der Breite des Weges aber nicht
so dramatisch.
Oskar Peter plädierte für die Wiedereinführung
des Spiegels an der Ecke Josef (Schmieroffe)- / Rennbahnstraße,
da Fahrzeuge aus Richtung Steingasse und Josefstraße den
von der Hauptstraße kommenden Verkehr erst spät erkennen
würden. Wie auch andere Gesprächsteilnehmer gab Werler
zu bedenken, daß in diesem verkehrsberuhigten Bereich
Schrittgeschwindigkeit gelte und es daher keine plötzlich
auftauchenden Verkehr geben dürfte. Werler gab jedoch zu,
daß weitere bauliche Maßnahmen erforderlich seien,
um den Beginn des beruhigten Bereich stärker deutlich zu
machen. Eine weiter Anregung Peters griff er Bürgermeister
gerne auf. Oskar Peter bemängelte, daß die Verbindungstreppe
zwischen Steingasse, Kirchengasse und Josefstraße schlecht
bis kaum ausgeleuchtet sei. Darüber hinaus schlug er vor,
in der Mitte der Treppe ein Geländer zu installieren, um
vor allem älteren Mitbürgern ein sicheres Begehen
der Treppe zu ermöglichen.
Auf den nicht repräsentativen Rathausplatz wies Edward
Schäfer hin. Dies sei ihm ein großes Anliegen, nahm
Werler das Thema gerne auf. Der bereits vor Jahren erfolgte
Wettbewerb werde wieder „aufgebacken“. Es gelte
den Dorfmittelpunkt erkennbar zu machen, für weniger Autos
und mehr Kommunikation zu sorgen. Werler gab jedoch zu bedenken
daß die Umgestaltung des Areals nicht in einem Jahr zu
machen sei. In 2005 müsse damit aber begonnen werden, gab
er die Marschrichtung vor. Dabei werde auch die Querung der
Hauptstraße für die Füßgänger angegangen
nahm er den Einwurf von Karl Schäfer auf. Eine Rathausvergrößerung
sei kein Thema, jedoch müsse man sich Gedanken über
einen Bürgersaal machen der etwa hundert Personen fasse,
für welche die Festhalle zu groß sei. Mit dem Vorschlag
für solche Veranstaltungen die neue Tribüne zu nutzen,
rückten die Veränderungen auf der Rennbahn in den
Blickpunkt. Peter Werler stellte nochmals die vertragliche Gestaltung
vor und wertete das Ergebnis als Gewinn für alle. Er berichtete,
daß alle nicht originär mit den Zuchtprüfungen
-sprich Rennen- zusammenhängenden Aktivitäten künftig
von der „Iffezheimer Rennbahngesellschaft“ (IRG),
einer hundertprozentigen Tochter des Internationalen Clubs durchgeführt
würden. Dazu zählten die Bewirtschaftung der Tribünen
und die Rennbahngastronomie. Derzeit seien auch Überlegungen
im Gange, das Parkplatzgeschäft an die IRG zu verpachten,
vorausgesetzt das Personal werde übernommen. Die Freilufthalle
bleibe den Iffezheimer Vereinen erhalten, bekräftigte Werler:
„bin auch nicht bereit darüber zu diskutieren!“.
Eben so wenig würden die verbliebenen Krautgärten
als Ersatz für entfallene Parkplätze auf dem ehemaligen
Clubplatz planiert, trat der oberste Iffzer Gerüchten entgegen.
Es stünde lediglich eine Flurbereinigung an.
Ins Geschäft mit dem leidigen Hundegeschäft, wolle
er nicht so arg einsteigen, er setze mehr auf Freiwilligkeit,
antwortete der Bürgermeister auf die Beschwerden von Rainer
Husemann über die Hinterlassenschaften der vierbeinigen
Freunde in Grünanlagen und auf Spielplätzen, denen
mit gemeindlich finazierten Plastiktütchen und Schäufelchen
begegnet werden könnte.
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