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Der
Spitzenreiter zu stark für Iffzer Turner
von Martin Schäfer
Ohne Aussicht auf Erfolg fuhr Trainer
Hans Pahl mit seinen Schützlingen Carsten Kühn, Manuel Müller,
Michael Leuchtner, Christian Schindler, Philippe Janod, Severin Fritz,
Michael Lorenz und Patrick Hauns am Samstag zum letzten Vorrunden-Wettkampf
nach Überlingen. Der ungeschlagene Tabellenführer und Meisterschafts-Favorit
untermauerte mit einem imposanten 171,85 : 151,95 Punkte-Sieg seine Ambitionen,
nach nur einem Jahr in der Oberliga künftig in der Regionalliga anzutreten.
Dieser Durchmarsch dürfte angesichts der stark aufgestellten Mannschaft
und der intensiven Vorbereitung auch tatsächlich gelingen. Wertvolle
Unterstützung erhalten die Hegauer von zwei Spitzen-Turnern aus der
Schweiz (Roger Wangler und Urs Schöttli).
Trotz der deftigen Niederlage konnten
die Iffezheimer mit ihrer Leistung durchaus zufrieden sein. Zum wiederholten
Mal gelang es ihnen, die magische Grenze von 150 Punkte zu überschreiten
und außerdem knöpften sie den favorisierten Gastgebern am Sprung
einen wichtigen Gerätesieg ab.
Schon beim Bodenturnen war der TG
Hegau/Bodensee die deutlich bessere Mannschaft. Patrick Halbmann zeigte
eine überragende Übung und war mit der Note 8,05 auch seinen
Kameraden um Längen voraus. Die Gäste leisteten sich einige Patzer
und mussten daher einen recht deutlichen Rückstand von 4,8 Punkten
hinnehmen. Nur Philippe Janod (6,8) kam an das hohe Niveau der Gastgeber
heran.
Am Seitpferd präsentierte sich
der TV Iffezheim in guter Form und hatte erstmals in dieser Saison keine
groben Schnitzer zu beklagen. Allerdings wurden die Ergebnisse durch die
extrem strengen Wertungen gedrückt. Severin Fritz turnte seine anspruchsvolle
Kür fast fehlerfrei durch, erhielt dafür aber nur 6,45 Punkte.
Bei den Hegauern griff nun Roger Wangler ins Geschehen ein und sicherte
sich auf Anhieb die beste Note (7,3) an diesem Gerät. Der Vorsprung
seiner Mannschaft erhöhte sich um weitere 2,8 Punkte.
Wesentlich enger ging es an den
Ringen zu, wo die Iffezheimer mit nur einem Zehntel das Nachsehen
hatten und nur ganz knapp einen Gerätesieg verpassten. Michael Lorenz
zeigte wie schon letzte Woche eine Klasse-Übung mit nur wenigen Nachlässigkeiten,
wurde aber mit der Note 7,7 offensichtlich zu schlecht bewertet. Urs Schöttli
war mit seiner herausragenden Vorstellung in dieser Disziplin das Maß
aller Dinge. Seine 8,15 war gleichzeitig auch die höchste Wertung
dieses Tages.
Beim Sprung hatte der TG Hegau/Bodensee
fast durchweg sehr hochwertige Übungen auf Lager, leistete sich aber
einige Fehler und sah sich deshalb mit massiven Punktabzügen des Kampfgerichts
konfrontiert. Der TV Iffezheim besann sich dagegen auf überwiegend
einfachere Sprünge, führte diese aber sauber aus und triumphierte
dadurch mit dünnem Vorsprung (0,2 Punkte) an diesem Gerät. Philippe
Janod bekam für seinen gebückten Tsukahara die Note 7,7. Besser
war nur der Hegauer Michael Pichler mit einem Überschlag-Salto (7,9).
Die Wertung am Barren ging wiederum
deutlich mit 5,4 Punkten Unterschied an die Gastgeber. Überragende
Turner waren hier erneut die beiden Schweizer. Sie legten mit Wertungen
von 7,95 (Urs Schöttli) und 7,75 (Roger Wangler) den Grundstein für
einen ungefährdeten Erfolg an den Holmen. Michael Lorenz hatte die
beste Übung der Gäste parat (6,4).
Das Reckturnen war schließlich
die Paradedisziplin für den TG Hegau/Bodensee. Mit hohen Schwierigkeitsgraden
und einer geringen Fehlerquote wurde eindrucksvoll vermittelt, warum diese
Mannschaft das derzeitige Top-Team der Oberliga ist. Die Wertungen von
Urs Schöttli (7,6), Roger Wangler (7,4) und Patrick Halbmann (7,0)
lagen sogar durchweg höher als die Ausgangswerte der Gegner. Bester
Turner der Gäste war Michael Lorenz (6,1). Die Differenz an diesem
Gerät betrug insgesamt 7 Punkte zu Gunsten der Gastgeber.
In der Einzelwertung dominierte
Patrick Halbmann (42,55) vor Michael Pichler (41,85) und Severin Fritz
(39,4).
Nach Abschluss der Vorrunde steht
der TV Iffezheim nun auf dem fünften und damit vorletzten Tabellenplatz.
Aufgrund der erkennbaren Leistungssteigerung in den letzten Wettkämpfen
ist man aber zuversichtlich, den Klassenerhalt zu schaffen. In der jetzigen
Form hätten die Iffezheimer wohl auch das Auftakt-Duell gegen den
TV Bühl gewinnen können, was nun eine Platzierung im Mittelfeld
bedeuten würde. Die endgütige Entscheidung fällt beim Liga-Endkampf
am kommenden Sonntag in Mannheim-Seckenh
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