INI
hat viel erreicht
DDie für Freitag, den 08. März,
von der Vorsitzenden Waltraud Godbarsen einberufene ordentliche Mitgliederversammlung
der Initiativgruppe Naturschutz Iffezheim (INI) stieß auf reges Interesse.
Mit ein Grund dafür waren sicherlich die Themen der beiden Vorträge.
Zu Beginn der Sitzung referierte Frank Pätzold, der für Iffezheim
zuständige Naturschutzbeauftragte des Landkreises über das Leben
in den Baggerseeen. Er stellte die drei Stadien eines solchen Sees vor:
zunächst die Wüste des frisch ausgebaggerten Sees, dann das artenreiche
und quicklebendige zweite Stadium und zuletzt das von Sauerstoffmangel
und Nährstoffüberschuß geprägte dritte Stadium, in
dem kein Fisch mehr Leben kann und das letztendlich nach -zig Generationen
zur Verlandung führt.
Den offiziellen Teil der Versammlung
eröffnete Waltraud Godbarsen mit dem Rückblick auf das Vereinsgeschehen.
Sie streifte hierbei die Vogelexkursion zu Lande und zu Wasser, die Biotopwanderung
mit Förster Norbert Kelm und den Besuch der Feuchtbiotope in Rheinstetten.
Beim eigentlichen Zweck des Vereines, der Erhaltung und Verbesserung der
Natur konnte der Verein ebenfalls Erfolge verbuchen, so Godbarsen. So sei
es gelungen, die Bunkerruinen als Rückzugsgebiet für Fledermäuse
und Kleinwild zu erhalten. Die Erweiterung des Sämannsees sei durch
Ausgleichsmaßnahmen begleitet worden. Bei der Vorbereitung des Gewässerplanes
für den Sandbach habe die INI mitgewirkt. Von der Gemeindeverwaltung
enttäuscht zeigte sich die Vorsitzende, da die INI bei Abschluß
des Planes außen vor blieb. Wie Waltraud Godbarsen berichtete, habe
sich eine Arbeitsgruppe aus Forst, INI und Gemeinderäten gebildet
um ein „Waldkonzept“ zu erarbeiten. Dieses Waldkonzept habe zum Ziel, so
der zweite Vorsitzende Herbert König, tatsächliche Altbestände
entstehen zu lassen, welche nicht nach 80-150 Jahren abgeerntet werden.
Nach dem Wunsch der INI sollen auf 15% der Iffezheimer Waldfläche
Urwälder oder naturnahe Bereiche entstehen. Auf die Erfolge für
die Natur weiter eingehend berichtete König, daß als Ausgleich
für den erweiterten Sämannsee Hecken am Köpfl und am „Hellen
Wasser“ gepflanzt würden. Neben zwei Froschtümpeln im Rheinvorland
werde am Ufer des Sees ein Flachwasserbereich angelegt. Im Zuge des Gewässerentwicklungskonzeptes
seien vier Strömungsablenker in die Sandbach eingebracht worden.
Wie Schriftführerin Ursula
Hornung berichtete, ist die Mitgliederzahl auf 168 gestiegen. Nach ihrem
Bericht von der letztjährigen Mitgliederversammlung, gab Ursula Hornung
einen Ausblick auf die anstehenden Aktivitäten: unter Anderem stehen
Wanderungen mit den Themen Trockenbiotope, Pflanzen und Vögeln, die
Sandmattenpflege und der Familienwandertag auf dem Programm.
Wie Andrea Merkel aus der 23 - köpfigen
Kindergruppe berichtete, wären bei 11 Treffen die Kinder an den Umgang
mit Naturmaterialien herangeführt worden. Beim Kindergarten in der
Rennbahnstraße habe die Gruppe Weidenhäuschen gebaut. Voller
Begeisterung hätten die Kinder Erdfarben angerührt oder aus Kräutern
und Mineralien Zahnpulver hergestellt, so Andrea Merkel. Für die aus
der Kinderbetreuung ausscheidende Claudia Schniertshauer rückt Rosi
Gress nach.
Da die INI im vorigen Jahr nicht
an der Rennbahnbewirtung teilnahm, mußte Kassier Gerhard Jung ein
Minus von gut 2 000 Euro verzeichnen. Bei den von Kurt Lorenz durchgeführten
Wahlen wurde Herbert König als zweiter Vorsitzender, Ursula Hornung
als Schriftführerin, Ursula Fritz und Andrea Merkel als Beisitzer,
sowie Wolfgang Schaaf und Wolfgang Bleich als Kassenprüfer einstimmig
in ihren Ämtern bestätigt. Im Zuge der Euroumstellung wurden
die umgerechneten Mitgliedsbeiträge nach oben gerundet und betragen
nun für eine Einzelmitgliedschaft 16 Euro und für eine Familie
21 Euro. Die Versammlung schloß mit einem Vortrag des Leiters des
NABU-Umweltzentrums Rastatt Martin Klatt über den Vogel des Jahres,
den Spatz oder Haussperling.
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