Seifenkistenrennen

Bei Petrus haben die Iffezheimer Kolpingsjünger anscheinend keinen Stein im Brett. Wegen des gestrigen Dauerregens wurden zwar einige Attraktionen rund um das Festzelt abgesagt, aber das Seifenkistenrennen fand statt.
Kurz nach dem Mittagessen sammelten sich Fahrer und technisches Personal am Rathausplatz. Mit viel Liebe zum Detail sind die Fahrzeuge für den großen Augenblick vorbereitet worden: das geschnitzte Holzlenkrad beim „Speedy“, die Flammenzeichnung auf „DaSpiritOe“, in den Sigg “Tage an Vorbereitung“ steckte. An die Blitze, Racers, Speedies, Schumis und wie sie alle hießen,  wurde letzte Hand angelegt: Schrauben wurden festgezogen, die Bodenfreiheit justiert.  In krassem Gegensatz zu Vater oder Onkel gingen die jungen Fahrer die Rennen „ganz cool“ an. Die Ersteren kamen wegen ihres Lampenfiebers leicht ins Schwitzen. Schließlich galt es ja seine Fähigkeiten als Konstrukteure der bunten Flitzer vor dem ganzen Dorf unter Beweis zu stellen. Gewertet wurde in den Altersklassen unter 15 Jahren und über 25 Jahre. Wegen technischer Schwierigkeiten mit der Lichtschranke wurde wie in alten Zeiten handgestoppt.

Bürgermeister Otto Himpel auf dem Hochrad und Kilian Huber mit seinem Drais'schen Laufrad eröffneten als Testfahrer den Wettbewerb der 30 Fahrzeuglenker. Bergab war das Hochrad klar im Vorteil. Bergan schien Kilian Vorteile zu haben. 
Von hunderten beschirmten Zuschauern angefeuert, ging es dann paarweise die nasse Hauptstraße vom Rathaus zur Mühlbrücke hinunter. Motorengeknatter gab nur das Safety-Car von sich, wenn es galt, die Teilnehmer zurück an den Start zu ziehen. Ansonsten sausten die Kisten leise, von der Schwerkraft gezogen, den Gestadebruch hinab. Einige Konstruktionen widersetzten sich vehement der Gravitation und blieben liegen. - Gell Jürgen, do miese ma noch ä bissl nochbessern. - Von frenetisch angefeuerten Helfern wurden sie über die Ziellinie bugsiert. Andere wie Baß und Tenor des MGV schlichen den Berg hinab. Ihr sodde Eijch zum bowe halt nedd da steilschd Iffzer Buggel ussuche und na menge, Eijre Kischd isch schnell.
Die tollkühnen Männer (und Frauen) in ihren rasenden Kisten mußten die Strecke zweimal absolvieren. Beim zweiten Durchgang wurden die Seiten getauscht, um Benachteiligungen in der Streckenführung auszugleichen. Hierbei trennte sich die gleiche Spreu vom Weizen wie beim ersten Durchgang, auch wenn einige Teams versuchten, mit unfairen Mitteln „am Ball“ zu bleiben.
 
 

Die Hasenbogger voll in Form
 

Und da hat man schon am Start Boden verloren
 

Jürgen, do muusch noch ä bissl ebbs mache!
 

Die Europameister 1994 & 1997
 

Da Killion, viel belächelt, und doch Dritter
 

Kopf an Kopf
 

Die unbestechlichen Handstopper

Zurück zum Start!

 

24,75 Sekunden für den Sieger

Da Petrus noch immer kein Einsehen hatte, wurden der Festumzug - lauf Du ämol mit drei Lidder Wasser in da Tuba Bachstroß na - vom Zielauslauf zur Freilufthalle und die für die Kids im Freien geplanten Aktionen - Hüpfburg, Inliner-Parcour, Kutschfahrten - gestrichen. Für die Kinder verblieben leider nur noch das Schminken, Button basteln und Zuckerwatte herstellen.
Im Festzelt erwartete die Rennbesucher wärmender Kaffee, der -trockene- Musikverein Iffezheim und die Siegerehrung. In der Altersklasse „Unter 15“ belegte Tim Hertweck mit seinem „Feuerblitz“ den 3. Platz. Sieger wurde Felix Merkel in seinem „Mattenerlenrenner“ vor Sven Büchel (ebenfalls  „Mattenerlenrenner“). Daß sich jahrzehntelang Bewährtes mit heutiger Technik messen kann, bewies Kilian Leuchtner, der sich mit seinem vor Generationen gebauten Leiterwagen den dritten Platz bei den Erwachsenen sicherte. Die aus Mitleid gekaufte Oldtimer-Ehrenschleife hätte sich der Kolping sparen können. Schneller waren nur Kleintierzüchter Ottmar Schäfer in seinem „Hasenblitz“ und Sieger Herbert Sauter vom Team „Flower's Sepp del la Rosa“. 
 

D' große King
 

Tim Hertweck, Sven Büchel und Felix Merkel
 

„Chapeau Claque“ leitete mit ihrem Musik-Varieté und dem zauberhaften Marionettentheater in den bunten Abend über. In dessen Rahmen führten Kolpingvorstand Hermann Burkard und Klothilde Laubel in ihrem Sketch „Der Brief“ vor, wie man besorgte Eltern behutsam auf schulische Fehlleistungen vorbereitet. Die Volkstanzgruppe „Arche Noah“ aus Kuppenheim unterhielt mit ihren badischen Tänzen das Publikum. Da trotz schlechten Wetters das Zelt auch am zweiten Tag voll war, konnte sich Vorstand Burkard zufrieden zurücklehnen.
Unn wär's nedd wäjß: 15,7 Seggunde hedd da säll Karch unnerm Zelddach bruchd, gell Simone?

P.S.: Alle Bilder aus (8). Unn allene wu i uff da Fiis odda vorem Gsiichd rummdabbd bin: Tschuldigung!
 

 
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