Zweiter Vorstand kotzt sich aus

Am Freitag den 27. April lud der scheidende Vorsitzende Helmut Jakob die Mitglieder des Tischtennisclubs Iffezheim zur Generalversammlung in den Festsaal des Kindergartens ein. Wegen des Hin & Hers um den Turnhallenneubau und der damit verbundenen Ungewißheit über den Spielbetrieb sei das vergangene Jahr recht turbulent gewesen, resümierte der  Vorsitzende. Auf Grund der sensationellen Erfolge der Damenmannschaften werde dieses Jahr als das „Jahr der Damen“ in die Vereinsgeschichte eingehen. Die 2. Damenmannschaft wurde Pokalsieger der Bezirksmannschaftsmeisterschaft B und die Dritte Pokalsieger der Bezirksmannschaftsmeisterschaft C sowie Meister der Kreisklasse A, bilanzierte Helmut Jakob. Darüber hinaus wurde Marion Schäfer bei den Schülerinnen Endranglistensiegerin. Schlechter sah es hingegen bei den Herren aus: Die erste Mannschaft mußte in die Landesliga absteigen. Die zweite und dritte Mannschaft errangen in der Kreisklasse A jeweils dritte Plätze. Einen dritten Platz in der Kreisklasse C erkämpfte sich die vierte Herrenmannschaft. Wegen anhaltenden Verletzungspechs fanden sich die Herren 5 auf einem der letzen Tabellenplätze der Klasse C wieder. Wie ihr Mannschaftsführer Helmut Peter im Laufe des Abends ausführte, sei es aber ihr Ziel, einen besseren Platz als die Vierte zu erreichen, denn man sei besser als die Vierte.

Die erfolgreichen Damen mit dem neuen Vorstand (8)

Als vollen Erfolg wertete der Vorsitzende die vom Verein durchgeführten Faschingsveranstaltungen. Insbesondere der Kindermaskenball am Rosenmontag habe sich zu einer festen Größe entwickelt. Er dankte allen Mitgliedern, welche die Vorstandschaft bei der Durchführung der Veranstaltungen unterstützt hätten. Besonderen Dank sprach er seinen Vorstandskollegen aus, mit denen er 19 Jahre lang harmonisch zusammengearbeitet habe.
Schriftführer Ewald Hirth führte durch das abgelaufene Jahr. Den Größenwechsel bei den Tischtennisbällen wertete er als Marketing-Gag der Sportindustrie. Die Zwangsvereinigung mit dem Bezirk Ortenau konnte durch die Kandidatur von Dieter Wacker als Vorstand verhindert werden, berichtete der Schriftführer aus dem Bezirk. Bei den Vereinsturnieren im Ort habe der Verein gut abgeschnitten. Seine Mannschaft belegte den zweiten Platz beim Volleyballturnier des Turnvereins und Ingrid Peter schoß sich beim Vereinsschießen auf Platz eins. Das eigene Volleyballturnier zu Weihnachten habe sich ebenfalls bestens etabliert, so Hirth. 
Kassier Elmar Franke bilanzierte Einnahmen von 22 000 DM, denen Ausgaben von knapp 30 000 DM gegenüberstanden. Das Budget für 2001 gehe von einer schwarzen Null aus, so Franke. Kassenprüfer Franz Reiß (da säll uss Sondwiir) suchte vergebens nach Fehlern in der Kassenführung und erteilte Elmar Franke die Entlastung. In der Kasse sei mehr Geld, als der Kassier Haare auf dem Kopf habe, so Reiß.
Im Zuge der Umstellung auf den Euro wurde der Beitrag leicht angehoben und auf 35 Euro für die Aktiven, 25 Euro für die Jugendlichen und 15 Euro für die Passiven festgelegt.
Jugendleiter Rolf-Dieter Merkel berichtete aus der Jugendversammlung Ende Februar. In ihr wurden Natalie Seiser zur Jugendvertreterin und Isabel Jakob mit Claudia Merkel zu Pressewarten gewählt. Zum stellvertrenden Jugendwartin erkor sich die Jugendversammlung Klaudia Heitz, die dann auch von der Generalversammlung bestätigt wurde.
Wie Jugendwart Merkel weiter ausführte, sei der Zulauf bei den ganz Kleinen sehr positiv. Die Motivation und der Trainingsbesuch bei den Älteren lasse jedoch zu wünschen übrig. Daher habe man beschlossen, deren Trainingszeiten weiter in den Abend zu verlegen, um ein gemeinsames Training mit den Erwachsenen zu ermöglichen. Er forderte diese auf, dem Nachwuchs diese Chance zu geben.

Alter und neuer Vorstand (8)

Ehrenvorstand Albrecht Schneider führte dann durch die Wahlen, die alle einstimmig ausfielen. Neuer Vorsitzender wurde Jugendwart Rolf-Dieter Merkel, der im nächsten Jahr dann nicht mehr als Jugendwart zur Verfügung stehen wird. Kassier Elmar Franke, Damenwartin Bettina Seiser und Pressewartin Klaudia Heitz wurden in ihren Ämtern bestätigt. Der neu geschaffene Vorstandsposten des Sportwartes wurde mit 
 


Marc Schleichardt (8) besetzt.

Der zweite Vorstand Helmut Peter dankte dem ausgeschiedenen Vorstand für seine zwei Jahrzehnte in der Vorstandschaft. Dieser habe hervorragende Arbeit geleistet und sei mit Leib und Seele dabei gewesen.
Des weiteren berichtete er von der Besprechung Ende März zwischen der Gemeinde und den vom Sporthallenumbau betroffenen Vereinen. In der neuen Sporthalle haben man dann zwar mehr Raum zum trainieren, der Verein habe aber nur 18 m² statt der bisherigen 30 m² Materialraum zur Verfügung. Bedingt durch die größere Halle würde aber mehr Material benötigt, daher habe er Ansprüche auf 40 m² angemeldet. Nach dem Zeitplan des Architekten Basler, sei der Sportbetrieb bis zu den Weihnachtsferien möglich. Die Halle sei dann ab September 2002 wieder benutzbar, zitierte Peter den Architekten. Der Tischtennisverein müßte also ein halbes Jahr Spielbetrieb überbrücken. Nachdem die Festhalle wegen des Bodenbelages und der ungenügenden sanitären Einrichtungen ausgeschieden sei, habe sich der Turnverein bereit erklärt, Termine im Turnschopf an der Grundschule zur Verfügung zu stellen. Montags ab 17:00 und Donnerstags ab halb acht stünde der Schopf dem TTC für das Training zur Verfügung. Der Samstag stünde ganztägig dem Spielbetrieb zur Verfügung, so Helmut Peter über das Verhandlungsergebnis mit dem Turnverein.
Und dann kotzte sich der zweite Vorstand aus über die mangelnde Unterstützung der Mitglieder bei Veranstaltungen. So seien beim Marktfest außer dem Vorstand ganze zwei Mitglieder am Stand tätig gewesen. Es könne doch nicht sein, daß bei über 200 Mitgliedern nur der Vorstand arbeite, so Peter erbost. Wie Helmut Peter abrechnete, hätten sich die Mannschaftsführer ebenfalls sehr bedeckt gehalten, als es darum ging, den durch  Krankheit ausgefallen Jugendtrainer Rolf-Dieter Merkel zu vertreten. Die Trainingsstunden der Jugendlichen hätten letztendlich von den Vorstandsmitgliedern abgehalten werden müssen.
Er hoffe inständig, daß zur Rennbahnbewirtung genügend Helfer bereitstünden, denn der Bericht des Kassenwartes habe gezeigt, daß der Verein das Geld benötige. Die Beitragseinnahmen und Spenden würden den normalen Betrieb decken, aber keinen Spielraum für Investitionen lassen. Die Rücklagen des Vereines seien für wirklich schlechte Zeiten gedacht und sollten nicht ausgegeben werden nur weil die Mitglieder faul sind.
Peter schlug vor, sich über eine drastische Erhöhung der Beiträge Gedanken zu machen. Diese Beiträge könnten dann bis auf einen Rest durch Arbeitsstunden abgeleistet werden. Diese Praxis habe sich bei Tennisvereinen bewährt, unterstrich er seinen Vorschlag.
In der anschließenden, von gegenseitigen Vorwürfen geprägten Kontroverse mit der ersten Mannschaft, zeigte sich das Dilemma, in welchem viele Vereine stecken: Auf der einen Seite das Anspruchsdenken einzelner Mitglieder und auf der anderen Seite kann der Verein aber nur durch die über den Spielbetrieb hinausgehende freiwillige Arbeit aller seiner Mitglieder überleben oder wie Harry Pflüger es auf den Punkt brachte: „Der Verein lebt vom gegenseitigen Geben und Nehmen.“
Den Vorschlag Marc Schliechardts, die Mannschaftsführer stärker einzubinden, nahm der neue Vorstand gerne auf.
Als letzte Amtshandlung überreichte Alt-Vorstand Helmut Jakob den Damenmannschaften 2 und 3, vertreten durch deren Mannschaftsführerinnen Klaudia Heitz und Marina Mühlbeyer, ihre Pokale. Ebenso wurden Martina Schief und Isabel Hauns als Vereinsmeisterinnen der Damen und Thomas Blasy und Tobias Merkel bei den Herren geehrt. Vereinsmeister im Doppel wurden Helmut Jakob und sein Sohn Sven Jakob.

 

 
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