Ratssitzung von 15. Januar 2001


Wie der Bürgermeister aus der nicht-öffentlichen Sitzung vom 4. 12. 2000 berichtete, habe sich der Gemeinderat nach kontroverser Diskussion für eine finanzielle Beteiligung am Regionalflughafen in Söllingen entschieden. Das Landratsamt und die Beteiligungsgesellschaft hätten auf die Signale aus Iffezheim aber noch nicht reagiert. In der gleichen Sitzung, so Himpel weiter, wurde der Preis für gemeindeeigene Grundstücke im Baugebiet „Südlich der Hauptstraße" auf 420 DM/qm zuzüglich Erschließungskosten festgesetzt. Die Iffezheimer Äcker würden zu 1 DM/ar an die Landwirte verpachtet, mit der Auflage, die angrenzenden Wege instandzuhalten.
Im Namen des Gemeindetags Baden-Württemberg verlieh Bürgermeister Himpel die Ehrennadel in Silber an den Gemeinderat Hans-Jörg Oesterle (CDU) für seine 20-jährige Tätigkeit im Rat der Renngemeinde. Er sollte ursprünglich im Rahmen des Neujahrsempfanges zusammen mit Karlheinz Schäfer (SPD) ausgezeichnet werden, war jedoch am Neujahrstag verhindert. Der Bürgermeister dankte dem Bürgermeisterstellvertreter Oesterle für die gute Zusammenarbeit. Wie Himpel weiter ausführte, habe Hans-Jörg Oesterle mit 2 154 Stimmen bei der Kommunalwahl '99 das beste Ergebnis eines Iffezheimer Rates erzielt. Für den Gemeinderat dankte der an Lebensjahren älteste Kurt Lorenz den beiden Geehrten für ihre ehrenamtliche Tätigkeit. Wie er sich erinnerte, seien die Diskussion damals, als er fünf Jahre nach den beiden in den Rat gewählt wurde, weitaus hitziger verlaufen als heute, aber man habe sich anschließend beim Bier immer wieder versöhnt und schließlich habe man ja immer nur für die Gemeinde Iffezheim gekämpft.
In Anspielung auf seinen Auftritt bei der Prunksitzung am vergangen Samstag versicherte der Bürgermeister: „Ich lese nicht aus dem Märchenbuch vor, dies sind knallharte Tatsachen!", als er den Gemeinderäten den Haushaltsplan 2001 vortrug. Wie er weiter ausführte, rechne er nicht damit, daß das Gremium den Haushalt in dieser Sitzung beschließen werde, da er den Räten recht kurzfristig zugegangen sei. Sein Fahrplan sähe eine Verabschiedung in 14 Tagen vor, so Himpel. Die Fraktionen hätten so ausreichend Zeit, das von Kämmerer Siegbert Heier zusammengestellte Zahlenwerk zu beurteilen und zu ergänzen. Laut Himpel belaufe sich der aus Eigenmitteln finanzierte Haushalt 2001 auf 24,1 Millionen Mark. Davon entfielen 16,1 Millionen auf den Verwaltungs- und 8 Millionen auf den Vermögenshaushalt. Vom Verwaltungshaushalt sollen 2 Millionen dem Vermögenshaushalt zugeführt werden. Auf der Einnahmenseite erwarte der Kämmerer unter anderem 2,4 Millionen Mark aus Grundstücksverkäufen, wie der Bürgermeister erläuterte. Die Gewerbesteuereinnahmen seien auf Grund der Änderungen in der Gewerbesteuergesetzgebung auf nur 3 Millionen veranschlagt worden. Für die, angesichts der anziehenden Konjunktur, geringen Gewerbesteuereinnahmen machte Gemeinderat Kurt Lorenz (FWG) auch die schlechte Lage der Bauwirtschaft verantwortlich. Durch die erhöhte Zuweisung von Erträgen aus der Umsatzsteuer wären die Steuereinnahmen der Gemeinde 2001 jedoch um 60 000 Mark höher als im Jahr zuvor, so der Bürgermeister. 
Der Vermögenshaushalt weist für 2001 Baumaßnahmen in einem Volumen von 6,5 Millionen Mark aus. Mit 3,5 Millionen entfalle der größte Teil auf den Neu- und Erweiterungsbau der Turnhalle der Haupt- und Realschule, erläuterte der Bürgermeister. Davon entfielen 500 000 Mark auf eine umweltfreundliche Heizanlage, über deren technische Ausgestaltung aber noch keine Entscheidung gefallen sei, so Himpel weiter. 800 000 Mark würden für den Bau der Lärmschutzwand im Baugebiet „Südlich der Hauptstraße" bereitgestellt. Weitere 360 000 Mark koste die Sanierung des Betonweges zwischen Kreisel West und Clubhaus des Fußballvereins. Weit über eine Million werde für die Sanierung der Sternenstraße und des Mittelweges ausgegeben. Wie der Bürgermeister dazu mitteilte, habe in der vergangenen Woche eine Besprechung mit den betroffenen Anwohnern stattgefunden, die ihre Zustimmung zu den Baumaßnahmen signalisiert hätten. 
Von den Eigenbetrieben - Festhalle, Wasserversorgung, Freilufthalle und Rennbahnparkplatz - sei laut Otto Himpel ein Verlust in Höhe von 380 000 Mark einkalkuliert. Die Eigenbetriebe würden in 2001 370 000 Mark investieren, unteren anderem in die Sanierung des Kanalnetzes in der Sternenstraße und dem Mittelweg, in die Verlegung einer Ringleitung  Nelkenstraße / Weierweg im Zuge des Turnhallenbaus. Ebenso zu Buche schlüge die Generalüberholung der Küche in der Freilufthalle, zählte der Bürgermeister auf. 
Der Stellenplan der Gemeinde weist  für 2001 40,5 Stellen aus, eine ausgeschiedene Halbtagskraft sei nicht ersetzt worden, so Himpel. Ebenfalls lägen der Gemeinde derzeit keine Bewerbungen für die angebotenen Ausbildungsplätze vor. Ob für die Höhergruppierung des Bürgermeisters nicht ein Ratsbeschluß erforderlich gewesen wäre, wollte Hubert Schneider (CDU) im Scherz wissen. Himpel entgegnete ebenso scherzhaft, daß gute Arbeit auch gutes Geld koste und er froh wäre, daß die Gesetzeslage sein Gehalt bestimme und nicht der Rat, sonst wäre er ein verarmter Mann.
Für die CDU-Fraktion erklärte sich Meingold Merkel für den von dem Bürgermeister vorgelegten Zeitplan einverstanden. In der nächsten Woche würde seine Fraktion beraten und Änderungswünsche vorlegen, welche dann der Beschlußvorlage angefügt werden könnten. SPD-Rat Karlheinz Schäfer fragte Siegbert Heier nach den Hintergedanken seiner Formulierung „Die [Haushalts-] Mittel werden von Menschen im Gemeinderat und der Verwaltung verwaltet" in der Haushaltssatzung. Ob dies denn in anderen Gemeinden anders sei? 
Der Bürgermeister informierte den Rat über seine vor Weihnachten gefällte Eilentscheidung über die 24 000 DM teure Auftragsvergabe für die Sanierung des Trinkwasserbrunnens II im Oberwald. Aufgrund der gemeinsamen Angebotseinholung mit der Stadt Baden-Baden sei diese Entscheidung notwendig geworden. Nach 23 Jahren sei die Sanierung dringend erforderlich. Für 2001 stehe die Sanierung des Brunnen I an, so Himpel weiter und verwies auf die im Haushalt dafür eingestellten Mittel.
Die Arbeiten für die in der Sitzung vom 20.11.2000 beschlossene, wegen des Neubaues der Seniorenwohnanlage notwendig gewordene Verlegung der Wasserver- und entsorgungsleitungen des Feuerwehrhauses wurden für 85 000 Mark an die Firma des Rates Kurt Lorenz (FWG) vergeben. Wie der Gemeinderat bestätigte, würden die Arbeiten in der kommenden Woche beginnen.
Da keine Einwohner der Sitzung beiwohnten, konnte der Punkt „Fragen der Einwohner" entfallen.

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